Tageblatt: Herr Di Bari, Sie sind das einzige FLF-Verwaltungsratsmitglied, das öffentlich erklärt hat, bei einer Wahl von Claude Kremer zurückzutreten. Was sind Ihre Beweggründe?
Tun Di Bari: Ich bin sowohl in meinem Privat- als auch in meinem Berufsleben ein sehr kohärenter und konsequenter Mensch. Als Verwaltungsrat haben wir gemeinsame Arbeit geleistet und eine Bilanz von dieser gezogen. Auch die Agenda für die Zukunft wurde zusammen ausgearbeitet. Wenn Paul Philipp nicht wieder zum Präsidenten gewählt wird, dann bedeutet das für mich auch, dass unser Programm für die Zukunft nicht gestimmt wird. Wir sind eine Mannschaft, zu der auch Claude Kremer bis zu seiner Kandidatur gehörte.
Warum können Sie es sich nicht vorstellen, unter Claude Kremer weiterzuarbeiten?
Das hat nichts persönlich mit ihm zu tun. Er ist ein netter Kerl und wir hatten nie Probleme. Aber wie gesagt: Ich bin ein konsequenter Mensch. Wenn ich A sage, dann sage ich auch nachher B. Allerdings hätte ich mir mehr Transparenz von ihm gewünscht, denn wir waren immerhin während zwei Jahren eine Mannschaft. Meiner Ansicht nach hätte er vor einem Jahr aus dem Verwaltungsrat ausscheiden können, um seine Wahl vorzubereiten.
Es wurde noch nie so viel kommuniziert wie in den vergangenen Jahren
Claude Kremers Programm basiert vor allem auf Kommunikation, Marketing, der Digitalisierung sowie der Weiterentwicklung der verschiedenen sportlichen Sparten wie zum Beispiel Futsal, Damenfußball oder auch das Schiedsrichterwesen.
Es wurde noch nie so viel kommuniziert wie in den vergangenen Jahren. Alle anderen angesprochenen Punkte wie zum Beispiel das Marketing sind schon lange in Planung und werden demnächst umgesetzt werden. Das Schiedsrichterwesen hat mit Sicherheit in den vergangenen Jahren keinen Sprung nach vorne gemacht, aber das ist ein allgemeines Problem. Es ist ein Prozess und man muss uns Zeit geben, diesen umzusetzen.
Man könnte Ihnen vorwerfen, dass Sie ausschließlich für Paul Philipp im Verband aktiv sind.
Ich bin vor zwei Jahren nicht für die Person Paul Philipp in den Verwaltungsrat gewählt worden, sondern weil ich eine Hand mit anpacken wollte. Mittlerweile kann ich sagen, dass wir viel erreicht haben. Wir haben uns jetzt neue Ziele gesteckt und das bedeutet, dass wir mit Paul Philipp weiterarbeiten wollen. Das hat nichts mit der Person zu tun, sondern mit einem Programm. Ich unterstütze ausdrücklich die im Verwaltungsrat geleistete Arbeit. Wenn dieses Projekt nicht gewählt wird, dann ist ein Rücktritt für mich die logische Konsequenz.
Was wünschen Sie sich am Samstag bei der Wahl?
Alter oder Dienstalter sollten nicht im Vordergrund stehen, sondern die Kompetenz. Ich würde mir wünschen, mit 71 Jahren noch so geistig fit zu sein wie Paul Philipp. Wir müssen für Kontinuität stimmen. Wenn der Moment gekommen ist, kann man dann über einen Nachfolger nachdenken und ihn aufbauen.
Die bisherigen FLF-Präsidenten
1909-1913: Max Metz
1913-1915: Jules Fournelle
1915-1917: René Leclère
1917-1918: J. Geschwind
1918-1920: Guillaume Lemmer
1921-1950: Gustave Jacquemart
1950-1961: Émile Hamilius
1961-1968: Albert Kongs
1969-1981: René van den Bulcke
1981-1986: Remy Wagner
1986-1998: Norbert Konter
1998-2004: Henri Roemer
Seit 2004: Paul Philipp
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