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VW-Skandal beschäftigt EU-Minister

VW-Skandal beschäftigt EU-Minister
(Tageblatt-Archiv)

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Der VW-Abgasskandal beschäftigt am Donnerstag die für Wettbewerb zuständigen EU-Minister auf ihrem Treffen in Luxemburg. Brüssel fordert umfassende Aufklärung.

Rund 43.000 Fahrzeuge (Link) sind in Luxemburg vom sogenannten «Dieselgate» mit manipulierten Abgaswerten betroffen. Das berichtete RTL am Mittwochabend. Gleich vier Ministerien in Luxemburg (Link) untersuchen den Fall. Ergebnisse soll es in den nächsten Tagen geben.

So lange wollen die zuständigen EU-Minister nicht warten. Am Donnerstag wollen die für Wettbewerbsfähigkeit zuständigen Minister auf ihrem Ratstreffen in Luxemburg über die Manipulationen des deutschen Autobauers beraten. Vize-Premierminister Etienne Schneider wird die Beratungen leiten, heißt es in einer Mitteilung des Wirtschaftsministeriums am Mittwoch. Bis Ende des Jahres hat Luxemburg den turnusgemäßen EU-Ratsvorsitz inne.

Umfassende Aufklärung

Unterdessen hat EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Pierre Moscovici Volkswagen aufgerufen, den Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Diesel-Fahrzeugen umfassend aufzuklären. VW müsse alles tun, was nötig ist, «um Transparenz und Glaubwürdigkeit» zu schaffen, sagte Moscovici der «Süddeutschen Zeitung» (Donnerstagsausgabe). Es werde viel Arbeit nötig sein, um das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen.

Die Kommission poche «natürlich darauf, dass die Standards eingehalten werden». Die Bürger verlangten das «zu Recht», und ebenso, dass Volkswagen dafür sorge, dass «das nicht wieder passiert». Moscovici stufte die Angelegenheit als «eine reale, schwere Krise» ein. «Ich kann mir vorstellen, dass sie eine große Sorge in Deutschland ist», fügte der EU-Kommissar hinzu.

Frankreich prüft

Die französische Verbraucherschutzbehörde hat nach Angaben eines Insiders eine Untersuchung des Volkswagen -Abgasskandals in die Wege geleitet. Sie habe bereits am Freitag begonnen, sagte eine dem Wirtschaftsministerium in Paris nahestehende Person am Mittwoch.

Ziel sei es herauszufinden, ob VW sich ähnlicher Praktiken wie in den USA bedient habe. Die Wolfsburger haben zugegeben, die Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen mit einer Software manipuliert zu haben. Nach Konzernangaben sind weltweit bis zu elf Millionen Fahrzeuge betroffen. In Frankreich sind es knapp 950.000 Autos, in Spanien fast 700.000, wie das Unternehmen mitteilte.

Manipulierte Software

Der Abgas-Skandal hat Volkswagen in die wohl tiefste Krise seiner Geschichte gestürzt. Vor knapp zwei Wochen war bekannt geworden, dass in den USA Abgaswerte von Diesel-Fahrzeugen mit einer Software manipuliert worden waren.

Das Programm kann dafür sorgen, dass im Testbetrieb deutlich weniger gesundheitsschädliche Stickoxide gemessen werden als im regulären Betrieb. Laut VW wurden weltweit rund elf Millionen Fahrzeuge mit der Manipulationssoftware ausgestattet. Unklar ist weiterhin, wer die Verantwortung zum Einbau der Software trägt.

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