Diese Erwartung sei allerdings vermutlich noch «eher konservativ», sagte China-Chef Karl-Thomas Neumann am Montag vor Journalisten in Shanghai. Das ungewöhnlich starke Wachstum für Volkswagen auf dem größten Automarkt der Welt wie im vergangenen Jahr mit noch 35 Prozent sei auch nicht mehr lange durchzuhalten. «Dann könnten wir den Marktanteil nicht mehr halten, weil wir keine Fabriken mehr haben», sagte Neumann im Vorfeld der Shanghaier Automesse.
Um seine Kapazitäten auszubauen, plant der Marktführer in China bis 2015 Investitionen in Höhe von 10,6 Milliarden Euro. «Wir fahren heute mit einer Auslastung von 135 Prozent», sagte Neumann. «Jedes Auto, das wir bauen, können wir verkaufen. Wenn wir mehr bauen, könnten wir auch mehr verkaufen.» Das bisher unerwartet rasante Wachstum im chinesischen Markt werde sich aber verlangsamen, sagte Neumann. Im ersten Quartal stieg der Absatz der Volkswagengruppe in China aber noch wieder um 19,9 Prozent auf 548 411 Autos, während der Gesamtmarkt um 15 Prozent zulegte.
Weltpremiere für neuen Beetle
In einer Weltpremiere wollte Europas größter Autobauer am Montag in der Hafenmetropole den neuen Beetle vorstellen. Am Vortag war der speziell für China entwickelte «New Passat» präsentiert worden. Auf der Messe wird auch die Marke Seat in China eingeführt. Mit dem Verkauf der Autos wird 2012 begonnen. In Shanghai wird Volkswagen auch erstmals einen Elektroroller vorstellen, da sich der Markt für batteriebetriebene Fahrräder und Scooter in China «explosionsartig entwickelt» hat, so Neumann. Mehr als 100 Millionen elektrische Zweiräder dieser Art rollen heute schon über Chinas Straßen.
In der Elektromobilität, die staatlich massiv gefördert wird, will Volkswagen in China ebenfalls die Marktführerschaft behalten. «Wir wollen voll dabei sein.» In den beiden Gemeinschaftsunternehmen in Shanghai und Changchun soll 2013 mit der Serienfertigung von jeweils einem Elektroauto begonnen werden, die als Fünf-Sitzer eine Reichweite von mehr als 100 Kilometern haben, wie Neumann sagte. «Wir haben den Anspruch, ein vollwertiges Auto anzubieten.» Welches Modelle es sein werden, wollte er noch nicht sagen.
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