Seit Mitternacht konzentrieren die Piloten der Lufthansa ihren Streik auf Kurz- und Mittelstrecken. Zuvor hatten sie ihre Arbeitsniederlegung noch auf die weniger zahlreichen Fernflüge beschränkt. Zehntausende Passagiere müssen während des bis Mitternacht (24.00 Uhr) dauernden Streiks mit einem Sonderflugplan vorliebnehmen.
Der Findel bleibt von den Streiks vorerst verschont. Am frühen Mittwochmorgen heiß es von LuxAirport auf Nachfrage: «Nein, wir sind vom Streik nicht betroffen. Bisher sind alle Flugzeuge planmäßig abgehoben.»
Richter erklären Streik für rechtens
Lufthansa war zuvor vor den Arbeitsgerichten Frankfurt und Köln mit dem Versuch gescheitert, den Streik per einstweiliger Verfügung verbieten zu lassen. Nach Auffassung der Richter ist der Ausstand verhältnismäßig und verfolgt auch keine streikfremden Ziele. Zwar geht Lufthansa vor dem Hessischen Landesarbeitsgericht in Berufung. Doch diese Verhandlung wird nach Gerichtsangaben erst am Mittwochvormittag um 10.30 Uhr stattfinden. Der Ausstand am selben Tag dürfte somit zunächst nicht zu stoppen sein.
Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) forderte die Lufthansa auf, sich nicht hinter juristischen Positionen zu verstecken. «Der Konzernvorstand muss endlich erkennen, dass ein Dienstleistungsunternehmen nicht gegen das eigene Personal geführt werden kann», sagte VC-Sprecher Markus Wahl. Die Gewerkschaft sei bereit, zukunftsfähige Strukturen mitzugestalten.
Tausende Passagiere in der Warteschleife
Am Mittwoch fallen von 1.520 Flügen nach Angaben des Unternehmens rund 1.000 aus. Betroffen seien etwa 140.000 von 180.000 gebuchten Passagieren. Für innerdeutsche Strecken wurden die Fluggäste auf die Bahn verwiesen, zudem sollten auch Jets anderer Gesellschaften aus dem Lufthansa-Konzern eingesetzt werden.
Streikgrund ist die Übergangsversorgung von rund 5.400 Piloten. Daneben geht es auch um die geplante Billigschiene Eurowings. Die Piloten werfen dem Unternehmen Tarifflucht vor, weil mit der neuen Unternehmensstruktur Arbeitsplätze zu günstigeren Konditionen ins Ausland verlagert werden sollen. Lufthansa begründet die Pläne mit dem hohen Kosten- und Konkurrenzdruck durch Billigflieger wie Ryanair und Easyjet.
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