«Die größte Herausforderung der ‹Bourse de Luxembourg› teilt sie sich mit dem Finanzplatz: sich in einem sich verändernden und entwickelnden Umfeld ständig neu zu positionieren», sagte der Präsident der Börse, Frank Wagener, am Dienstag anlässlich der 29. «Journée boursière». Er hat erst im April die Nachfolge von Raymond Kirsch auf diesem Posten angetreten.
Was er mit seiner Aussage meint, wird klar, betrachtet man die momentanen Fusionsanstrengungen der Börsen weltweit. Nicht nur die Deutsche Börse in Frankfurt und die New Yorker Börse NYSE Euronext führen derzeit Fusionsverhandlungen. Auch die Londoner Börse hat Pläne, mit jener in Toronto zu verschmelzen. Diese Umwälzungen betreffen die luxemburgische Börse unmittelbar.
«Das am 17. Februar angekündigte Projekt einer Fusion der Deutschen Börse und NYSE Euronext kann uns nicht kaltlassen, insbesondere da wir mit der transatlantischen NYSE Euronext kooperieren», sagte Wagener.
Börse ist offen für Partnerschaften
Die «Bourse de Luxembourg» sei bereit, Partnerschaften einzugehen, die ihren Aktionsradius vergrößerten, sagte Wagener außerdem, sofern ihre Unabhängigkeit und ihr Bezug zu Luxemburg gewahrt blieben. Mit anderen Worten: Auch die luxemburgische Börse kann sich dem internationalen Trend zur Konzentration nicht verschließen.
Aber auch auf andere Weise versucht das Börsenunternehmen, sich im internationalen Wettbewerb zu behaupten.
Breites Börsen-Angebot
«Durch den Anstoß meines Vorgängers hat die ‹Bourse de Luxembourg› eine ganze Palette von Dienstleistungen rund um die luxemburgischen Organismen für die gemeinsame Anlage entwickelt», erklärte Wagener. Die Börsen-Tochter Finesti, unter deren Dach diese Aktivitäten zusammengefasst sind, sei ein «unausweichlicher Akteur» des Standortes geworden.
Als Erfolg für die «Bourse de Luxembourg» betrachtet Wagener außerdem, dass die beiden Anleihenemissionen des europäischen Stabilitätsmechanismus und des Europäischen Stabilitätsfonds zur Unterstützung von Irland und Portugal an der Luxemburger Börse gehandelt werden.
Aus dem Jahr 2010 zieht er eine positive Bilanz: «Trotz der schwierigen Konjunktur ist die ‹Bourse de Luxembourg› in ihrem Bereich wieder der Spitzenreiter Europas.»
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