In den Monaten Januar bis Oktober des Jahres 2011 exportierten Luxemburgs Unternehmen Waren im Wert von 10,17 Milliarden Euro. Das geht aus den neuesten Zahlen des Statistikinstituts Statec hervor. In den ersten zehn Monaten des Jahres 2010 lag dieser Wert bei 9.015,6. So stiegen die Exporte 2011 in den Monaten zwischen Januar und Oktober um 12,75 Prozent.
Auf das ganze Jahr, also einschließlich November und Dezember hochgerechnet, klettert so der Wert der Ausfuhren auf rund zwölf Milliarden Euro. Das entspräche einem Zuwachs von rund zwölf Prozent im Vergleich zu 2010, als der Gesamtwert der Exporte bei 10,8 Milliarden Euro lag.
Allerdings wachsen auch die Importe ins Großherzogtum kräftig. Sie stiegen auf 15,6 Milliarden Euro an. Im Vergleichszeitraum 2010 lagen sie bei 13,4 Milliarden Euro.
Außenhandelsdefizit wächst weiter
Das entspricht einem Anstieg von 2,2 Milliarden Euro oder 16,4 Prozent. Damit sind die Importe deutlich stärker gestiegen als die Exporte, was unter anderem mit dem relativ höheren Wachstum im Großherzogtum im Vergleich mit seinen wichtigsten Handelspartnern zu tun haben dürfte.
Für die ersten zehn Monate dieses Jahres ergibt sich somit ein Außenhandelsdefizit in Höhe von 5,4 Milliarden Euro.
Auf das komplette Jahr hochgerechnet, dürfte der Wert der Importe bei rund 18,5 Milliarden Euro liegen. Damit ergäbe sich für das Gesamtjahr 2011 ein Handelsbilanzdefizit in Höhe von 6,5 Milliarden Euro.
Das wäre deutlich höher als das Defizit 2010 mit 5,6 Milliarden, oder 2009 mit 4,5 Milliarden Euro.
Die Tatsache, dass Luxemburg traditionell ein Handelsbilanzdefizit aufweist, liegt vor allem darin begründet, dass viele Güter, wie Fahrzeuge oder Kraftstoffe, nicht im Großherzogtum selbst hergestellt werden und somit importiert werden müssen.
Strake Nachfrage aus dem Ausland
Luxemburgs Exporte wurden vor allem durch die starke Nachfrage aus Deutschland, Frankreich und Belgien getrieben. Rund 40 Prozent der Ausfuhren des Großherzogtums gehen in diese drei Länder.
In den ersten zehn Monaten 2011 wurden Waren im Wert von 2,84 Milliarden Euro nach Deutschland exportiert. Das sind rund 9,8 Prozent mehr als noch im Vorjahreszeitraum, als Luxemburgs Ausfuhren in die Bundesrepublik 2,59 Milliarden betrugen.
Auch die Ausfuhren nach Frankreich haben 2011 kräftig auf 1,6 Milliarden Euro zugelegt. Noch im Jahr zuvor lag dieser Wert bei 1,48 Milliarden. Das entspricht einem Anstieg um 8,1 Prozent. Ähnlich verhielt es sich mit den Exporten nach Belgien. Diese stiegen von 1,14 Milliarden Euro in den ersten zehn Monaten 2010 auf 1,22 Milliarden im gleichen Zeitraum 2011 – ein Zuwachs von 7,9 Prozent.
In alle anderen europäischen Länder exportierte das Großherzogtum in den Monaten Januar bis Oktober 2011 Waren im Gesamtwert von 721,7 Millionen Euro. Das entspricht einem Zuwachs von 43,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als dieser Wert noch bei 502,5 Millionen lag.
Rund 93 Prozent der Importe Luxemburgs kommen aus den 27 EU-Mitgliedstaaten, rund zwei Drittel davon entfallen allein auf Belgien und Deutschland.
In den ersten zehn Monaten 2011 importierte Luxemburg Waren aus Belgien im Wert von insgesamt 5,18 Milliarden, aus Deutschland über 4,54 Milliarden und aus Frankreich über 1,9 Milliarden Euro.
Export von Stahl legte kräftig zu
Damit importierte das Großherzogtum aus Belgien mehr als viermal so viel, wie es dorthin exportierte.
Rund ein Drittel der Luxemburger Exporte kommen aus der metallverarbeitenden Industrie, vor allem aus dem Stahlbereich. In den ersten zehn Monaten betrug der Wert der Ausfuhren dieser Produkte 2,95 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum lag dieser bei 2,65 Milliarden. Das entspricht einem Anstieg von 11,3 Prozent bei den Exporten von verarbeiteten Metallen. Der Wert der Exporte von Maschinen und Ausrüstung lag bei 1,6 Milliarden Euro in den ersten zehn Monaten 2011.
Den mit Abstand geringsten Wert bei den Exporten hat Luxemburg im Bereich Kraftstoffe und Schmiermittel. Von dieser Produktkategorie exportierte das Großherzogtum in den Monaten Januar bis Oktober Waren im Wert von lediglich 77,7 Millionen Euro.
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