Immer mehr Luxemburger Handwerksbetriebe ziehen Aufträge außerhalb des Großherzogtums an Land. Das geht aus der neuesten Umfrage der „Chambre des métiers“ hervor. Demnach sind 57 Prozent aller heimischen Betriebe regelmäßig im Ausland aktiv.
Die meisten der im Ausland tätigen Handwerksbetriebe gaben in der Umfrage an, Aufträge aus Belgien zu erhalten. Insgesamt 65 Prozent dieser Betriebe sind regelmäßig in Belgien aktiv, während 58 Prozent in Frankreich und 45 Prozent in Deutschland tätig sind. Viele Luxemburger Unternehmen haben somit Aufträge aus mehreren Nachbarländern.
Sieben Prozent arbeiten sogar in den Niederlanden, Italien und Spanien. Und sechs Prozent gaben an, Aufträge von außerhalb der Europäischen Union zu erhalten, vor allem aus der Schweiz, aber auch Indien, den USA, Katar, ebenso wie Russland oder Vietnam.
Umsatz aus Ausland immer wichtiger
Auch für den Umsatz der Luxemburger Handwerksbetriebe sind die Aufträge aus dem Ausland immer wichtiger. 55 Prozent aller befragten Betriebe gaben an, bis zu zehn Prozent ihres Umsatzes im Ausland zu erwirtschaften, während 23 Prozent der Unternehmen sagten, die Aufträge aus dem Ausland würde zwischen zehn und 25 Prozent zu ihrem Umsatz beitragen.
Fünf Prozent der Betriebe erzielen sogar 75 Prozent und mehr ihres Umsatzes im Ausland.
Nach Berechnungen der „Chambre des métiers» würden durch die Auslandsaufträge 850 Arbeitsplätze gesichert. Das entspräche rund 20 Prozent aller Beschäftigten im Handwerk.
Was die künftigen Auftragserwartungen angeht, so gibt sich das Luxemburger Handwerk optimistisch. 21 Prozent der befragten Betriebe gaben an, eine Verbesserung ihrer Auftragslage zu erwarten, während 59 Prozent von einer weiter stabilen Auftragslage ausgehen. Lediglich 20 Prozent erwarten weniger Aufträge. Als Grund, warum viele Betriebe nicht im Ausland aktiv sind, gaben 74 Prozent an, dass der Luxemburger Markt ausreichend sei, für 27 Prozent sind die Formalitäten zu hohe Hürden und sieben Prozent fühlen sich nicht ausreichend informiert.
Nach Angaben der Unternehmenschefs liegt der Schlüssel zum Erfolg im Ausland in der guten Kenntnis des Zielmarktes, dem Beherrschen der Sprache der Kunden und in der Differenzierung der Produkte.
(Stefan Osorio-König/Tageblatt.lu)
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