Wie erwartet beschloss der EZB-Rat am Donnerstag in Frankfurt, den Leitzins im Euroraum auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent zu belassen (Link). Das teilte die Notenbank mit. Damit bleibt Zentralbankgeld für Geschäftsbanken extrem günstig. Wichtiges Thema der Sitzung war zudem Griechenland.
Seit März versuchen die Währungshüter, die Konjunktur und den Preisauftrieb zusätzlich mit einem gewaltigen Kaufprogramm anzuschieben: Monatlich 60 Milliarden Euro sollen in Staatsanleihen und andere Vermögenswerte investiert werden, insgesamt 1,1 Billionen Euro bis September 2016. Bis zum 10. Juli hat die EZB in diesem Rahmen allein Staatsanleihen im Gesamtvolumen von rund 216 Milliarden Euro erworben.
Wirtschaftsaufschwung
Das frische Geld kommt im Idealfall über Geschäftsbanken in Form von Krediten bei Unternehmen und Verbrauchern an. Das könnte Investitionen und Konsum anschieben und so die Konjunktur in Schwung bringen und die Inflation anheizen.
Die Teuerung im Euroraum ist jedoch weiterhin weit vom EZB-Ziel von knapp unter 2,0 Prozent entfernt. Im Juni sank die jährliche Inflationsrate im Euroraum nach Zahlen von Eurostat vom Donnerstag sogar wieder von 0,3 Prozent im Vormonat auf 0,2 Prozent. Noch im Januar hatte ein Minus von 0,6 Prozent Sorgen vor einer Deflation – also einem Preisverfall auf breiter Front – geschürt.
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