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Die Post erfindet sich neu

Die Post erfindet sich neu
(Tageblatt/Fabrizio Pizzolante)

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Trotz eines schwierigen Umfelds konnte die Post 2014 seinen Umsatz um 2,1 Prozent steigern. Der Nettogewinn betrug 41,3 Millionen Euro.

Die im Jahr 1842 gegründete Post war bis 1992 eine staatliche Behörde. Heute ist die Post ein öffentliches Unternehmen, dessen Aktien zu 100 Prozent dem Staat gehören. „Die Post bleibt ein öffentliches Unternehmen“, sagte Serge Allegrezza, Vorsitzender des Verwaltungsrats, zu Beginn der Bilanzpressekonferenz. Genau 20 Millionen Euro Dividenden wird die Post in diesem Jahr an die Staatskasse überweisen.

Post-Generaldirektor Claude Strasser. (Foto: Fabrizio Pizzolante)

Für ein Unternehmen in einem gesättigten Markt mit vielen Konkurrenten sei „die Post-Gruppe mit dem Resultat des Jahres 2014 sehr zufrieden“, fuhr er fort. Mit einem Volumen von über 200 Millionen Euro konnte die Post „massiv in die Infrastruktur investieren“. Zwei Drittel dieser Summe seien für den Ausbau des Glasfasernetzes ausgegeben worden.
Laut Claude Strasser, Generaldirektor der Post, sei das „Mammut-Projekt“ Glasfasernetz noch nicht abgeschlossen.
Rund 43 Prozent der Haushalte seien schon an das schnelle Internet angeschlossen. Dank des schnellen Ausbaus – laut Strasser gehe es nicht noch schneller – habe sich Luxemburg in den internationalen Statistiken stark verbessert. „Die Post trägt so zur Förderung des Landes als Exzellenz-Zentrum im ICT-Bereich bei“, erklärte der zweitgrößte Arbeitgeber des Landes.

In den klassischen Postbereichen zeigt der Trend nach unten. Bei der Briefpost und der Festnetz-Telefonie verliert das Unternehmen regelmäßig Kundschaft. Der Rückgang bei den Briefen konnte nicht durch den Zuwachs bei Paketen ausgeglichen werden. Der Umsatz der Mobiltelefonie sei durch neue Regulierungen, wie zum Beispiel die Anpassung der Roaminggebühren, auch gesunken. Durch die niedrigen Zinsen sei auch das Geschäft mit den CCP-Konten schwach gewesen. „Wenn die Post das bleiben wollte, was sie in der Vergangenheit gewesen ist, würde die Post mit dem Markt kleiner werden“, sagte der Generaldirektor.

Schon im Jahr 2013 habe man auf diese neue Herausforderungen mit der Strategie „Déi nei Post“ reagiert. Um näher beim Kunden zu sein, setzt das Unternehmen vermehrt auf Partnerschaften. Zu der bestehenden Partnerschaft mit der Cactus-Gruppe soll in Kürze eine Partnerschaft mit der Raiffeisenbank abgesegnet werden. „Die CCP-Konten bleiben erhalten“, so Alegrezza.

„Déi nei Post“

Die Tatsache, dass der Umsatz im vergangenen Jahr gewachsen sei, habe seine Ursache in dieser Neuausrichtung. Durch die „starke Restrukturierung“ würden professionelle und staatliche Kunden stärker in das Blickfeld der Post geraten. „Das ist es, wo das Wachstum herkommt“, sagte Claude Strasser.
Das Prinzip des „Business corners“ für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) solle generalisiert werden. Das Cloud-Angebot der Post sei auch auf KMU zugeschnitten und generiere Einnahmen. Der Generaldirektor freute sich über die Geschäfte mit einem großen französischen Autohersteller. „Das einmillionste Auto, das mit einer SIM-Karte der Post ausgestattet ist, ist im Jahr 2014 vom Band gelaufen“, sagte Strasser. „Aus diesem Grund zirkulieren mehr Post-SIM-Karten im Ausland als in Luxemburg.“

Das Vorzeigeprodukt der Post sei aber „Scoubido“, ein Angebot der Mobiltelefonie. Über 50.000 Kunden hätten sich im Jahr 2014 von diesem Angebot überzeugen lassen. „So stellen wir uns die Zukunft vor“, sagte Strasser.

Die Post hat jedoch nicht nur professionelle und private Kunden, sondern auch staatliche. Auf dem „Härebierg“ ist die Post an einer Satellitenanlage beteiligt. So können, laut Strasser, in Friedensmissionen Satellitenverbindung hergestellt werden.

Für die EU-Ratspräsidentschaft habe die Post ein neues Funknetz erstellt. „Seit Mai ist das Retina-Projekt operationell.“ Zuerst kommt die Polizei in den Genuss des modernen Funknetzes, später auch andere staatliche Organisationen.

Das Wachstumspotenzial in Luxemburg ist beinahe ausgeschöpft. Laut Strasser versucht das Unternehmen, in der Zukunft seine Aktivitäten im Ausland auszubauen. „Was in Luxemburg funktioniert, kann auch im Ausland funktionieren. Erste Erfolge sind schon zu verzeichnen, diese machten sich im Jahr 2014 noch nicht bemerkbar“, meinte der Generaldirektor der Post.