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Die Familienbanker

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Wohlhabende Familien können ihr privates Vermögen von Luxemburg aus verwalten lassen. Die Family Wealth Solutions der BGL BNP Paribas bietet den Millionärsfamilien eine neue Dienstleistung an.

Im Jahr 2012 hat Luxemburg als erstes – und bisher einziges Land in Europa ein Gesetz für Family Offices erlassen. Laut Gesetzestext ist ein Family Office (FO) ein Dienstleiter für vermögende Familien. Er verwaltet das Kapital, koordiniert die einzelnen Familienmitglieder und begleitet sie über die Jahre. Ronan Girard, Leiter der Family Wealth Solutions, schätzt die Zahl der von der CSSF beaufsichtigten professionellen Family Offices auf 200 Stück. Dies alleine in Luxemburg.

Die Präsentation begann er mit einem Exkurs in die Geschichte der FO. Das Konzept stamme aus den USA des 19. Jahrhunderts. Die Rockefellers gründeten als Erstes eine Struktur, die sich um die Betreuung des Familienbesitzes kümmerte. Aber nicht alle Familien können sich ihre eigenen Finanzexperten leisten. So sind Multifamily-Family-Offices (MFO) entstanden, die sich um das Vermögen von mehreren Familie kümmern.

Die Idee geht auf die Rockefellers zurück

Durch die Krise des Jahres 2008 sei das Interesse an der Vermögensverwaltung der Familien wieder gewachsen. In der Folge seien vermehrt MFOs entstanden. Gegen Ende des Jahres 2013 hätten diese zusammen über 600 Milliarden Euro verwaltet, so Ronan Girard.

«Bei den Kunden ist ein neues Bedürfnis entstanden, dieser Nachfrage wollen wir mit neuen Dienstleistungen begegnen», sagt Hubert Musseau, Direktor des Wealth Management der BGL. «Für unseren nicht-finanziellen Service suchten wir ein stabiles Land, das für die Familien Sicherheit ausstrahlt.» Die BGL habe sich u.a. wegen der klaren Gesetzgebung für Luxemburg als Plattform für die FO-Aktivitäten entschlossen. «Luxemburg ist ein Vorreiter», so Ronan Girard.

Das Aufkommen von immer komplexeren und riskanteren Finanzprodukten würde bei reichen Familien das Bedürfnis nach Expertenrat aufkommen lassen, so die Bank. Ein FO kann den Familien Hilfe leisten. In den Worten von Ronan Girard geht es darum, das Wissen über die Besitzverhältnisse der Familien – nicht das Kapital – an einem Ort zu konzentrieren und die Verwaltung über die Jahre zu betreuen.

Zwischen Finanzwelt und Familien vermitteln

Hierzu würde als Erstes ein Bericht über das Guthaben der einzelnen Familienmitglieder aufgestellt. Nur sehr selten sei das Vermögen an nur einem Ort, bei nur einer Bank, konzentriert. Laut Girard besteht die Hauptaufgabe der FO darin, als Vermittler zwischen den Familien und der Finanzwelt zu dienen. «Je komplexer die Situation des Kunden, umso größer ist der Mehrwert für den Kunden», so Girard.

Jedes FO erstellt bei der Gründung eine Charta. In dieser werden die Prinzipien und Leitlinien der FOs festgelegt. Auch die Vergütung des Beraters werde hier festgeschrieben. Laut Ronan Girard sei die FO eine autonome Abteilung der BGL, die Berater würden nicht von der Bank, sonder direkt vom Kunden bezahlt. So sei sichergestellt, dass die Interessen der Familien und des FO die gleichen seien.

Die Charta habe noch eine andere Bedeutung. Das Ziel der FOs sei es, die Familien über mehrere Generationen zu begleiten. Durch die Charta sei die Kohärenz der Verwaltung über die Jahre sichergestellt. «Die Prinzipien zum Zeitpunkt der Unterschrift werden so beibehalten», so Girard.

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