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Die digitale Zukunft ist weiblich

Die digitale Zukunft ist weiblich
(dpa-Archiv)

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Der männliche Gast des weiblichen Netzwerkes "Woman in Business" Emery Doligé, Direktor der Agentur Vanksen, hat keinen Zweifel daran gelassen, dass die Frauen in der digitalen Welt die Nase vorn haben.

«Lieber Emery, lieber Claude, meine Damen.» Der Präsidentin von «Women in Business», Marie-Jeanne Chèvremont-Lorenzini, macht es sichtlich Spaß, die beiden anwesenden Männer einzeln und namentlich zu begrüßen. «Während meiner ganzen Karriere war es so», sagt die Rechtsanwältin und Managerin. Ihrem Gast, Emery Doligé, macht die Herausforderung keine Angst. Dies umso mehr als er die an ihn gestellte Frage so eindeutig bejahen kann.

Verbindungen knüpfen

«Die digitale Zukunft ist weiblich, weil die Frauen nuancierter und sanfter an sie herangehen, weil sie nachfragen und abwägen, statt immer ein klares Ja oder Nein zu erwarten», weiß er.

Bereits jetzt ist die digitale Welt weiblich. Zwischen Babysitting und Schulaufgaben ist der Griff zum «Tablet» oder zum «Notebook» selbstverständlich geworden. Frauen recherchieren, «chatten», «bloggen», «twittern», kaufen, spielen oder sind auf facebook präsent.

Frauen im Netz

Über den Arabischen Frühling haben viele Frauen berichtet. Exemplarisch ist auch die rasante Karriere der Sängerin Irma, die ganz über das digitale Netz ging oder Garance Dorée, die mit den Fotos auf ihrem Blog weltweit bekannt wurde.

Die meisten Frauen suchen im Netz Entspannung. Sie teilen aber auch ihre Emotionen, holen sich Tipps und Ratschläge und sie diskutieren über sich und die Welt.

Online-Plausch

Mehr als die Männer haben sie sich in weiblichen, digitalen Netzwerken zusammengeschlossen, in denen sie von beruflichen Sorgen und Plänen über Kochrezepte bis hin zu Schnäppchen alles teilen. Im Netz holt sich «Digital Mum» Antworten in Erziehungsfragen.

Am aktivsten sind die jungen Frauen zwischen 18 und 35 Jahren. Erstaunlicherweise sind aber auch die Seniorinnen häufig präsent. «Um mit ihren Enkelkindern verbunden zu sein», so Doligé. Der Gründer von «doctissimo», ein seit 1994 aktives Netzwerk, fühlt sich heute von seinen Kindern überrundet. Sie sind in die digitale Welt hineingeboren, haben all das schon drauf, nach dem die Erwachsenen suchen müssen. Eine Feststellung, die die Mehrzahl der 40- bis 50-jährigen Teilnehmerinnen nur bestätigen konnte. Trotz aller Netzwerktätigkeit ist sie von der digitalen Welt ihrer Kinder häufig überfordert. Aber sie arbeitet daran. Denn die digitale Zukunft ist weiblich.