«Im ersten Halbjahr 2013 wird BMW zwölf Sonderschichten im Werk München fahren, wo der BMW 3er gebaut wird», sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Manfred Schoch der «Wirtschaftswoche». Grund sei die hohe Nachfrage nach dem Brot- und Butter-Modell der Bayern. «Es werden dadurch rund 6000 3er BMW zusätzlich gebaut, weil sich das Modell so gut verkauft.»
Wie viele Oberklasse-Autobauer profitiert BMW von guten Geschäften in den beiden weltgrößten Pkw-Märkten China und USA, wo teure Limousinen und Geländewagen nach wie vor gefragt sind. Rückgänge in Europa können so noch wettgemacht werden, während auf die Heimatregion konzentrierte Massenhersteller wie Fiat, PSA Peugeot Citroen oder Opel die Krise voll zu spüren bekommen.
Autohersteller in der Krise
Allerdings können sich auch die Premiumhersteller immer weniger der Absatzkrise in Europa entziehen. So schließt die VW-Tochter Audi weitere Produktionskürzungen nicht aus. «Sollte sich die Marktlage Anfang nächsten Jahres deutlich verschlechtern, kann es durchaus sein, dass man noch einmal eingreifen muss», hatte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Peter Mosch der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch gesagt.
Auch andere Oberklasse-Hersteller mussten auf die schwache Nachfrage in Europa reagieren. Konkurrent Daimler hat die Produktion seines Flaggschiffs S-Klasse gekürzt. Der Sportwagenbauer Porsche, der wie Audi zu VW gehört, streicht ab Januar Samstagsschichten.
BMW hat die Produktion nach Worten Schochs so weit flexibilisiert, dass der Konzern selbst einen langen größeren Nachfragerückgang ohne Personalabbau überbrücken kann. «BMW würde selbst einen schweren Absatzeinbruch von 30 Prozent über einen Zeitraum von vier Jahren ohne Entlassungen von fest angestellten Mitarbeitern überstehen», sagte Schoch der «Wirtschaftswoche» und bestätigte damit frühere Angaben.
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