Braucht die Welt einen globalen Stahlkonzern? Geht es nach Lakshmi Mittal (Link), besteht daran kein Zweifel. In dem Maße, in dem die Wirtschaft sich globalisiert, hochwertige Stahlprodukte rund um den Erdball benötigt werden, meinte die Stahlindustrie, dass sie ihren Kunden folgen müsse. Der Traum des indischen Industriellen war daher, dass er rund um den Globus vertreten sein müsse. Lakshmi Mittal und Sohn Aditya bauten einen Konzern auf, der in Kasachstan ebenso vertreten ist wie in Südafrika, in China, in Algerien, Marokko, in den USA oder in Brasilien.
Mittal jahrelang auf Einkaufstour
Lakshmi Mittal war jahrelang auf Einkaufstour. Er baute mit seinem Unternehmen Mittal Steel einen Schuldenberg auf, den er, als er das Luxemburger Unternehmen Arcelor übernahm, künstlich senken konnte, weil Arcelor schuldenfrei war und sich Übernahmewilligen fast als Geschenk auf einem Silbertablett anbot. „Wir hatten eben keinen Referenzaktionär“, sagt Joseph Kinsch, ehemaliger Vorsitzender des Verwaltungsrates von Arcelor. Und damit war Arcelor ausgeliefert.
Die anzweifelbare Globalstrategie wurde ergänzt durch eine andere Strategie: Mittal kaufte weltweit Eisenerzminen auf. Das Muster von Arbed, ehemals ebenfalls ein Konzern mit Eisenerz, Kohle und Stahl, ließ sich aber nicht kopieren. Arbed hatte alles im 100-Kilometer-Umkreis. Eisenerz unter kanadischem, fast ewigem Eis aber machten nicht so viel Sinn.
Die Strategie, Stahl weltweit herzustellen und weltweit überall kleinere Eisenerzgruben zu kaufen, überzeugte den ersten Vorstandsvorsitzenden von ArcelorMittal nicht. Roland Junck, der das Unternehmen vom 4. August bis zum 6. November 2006 führte, war nach Tageblatt-Information mit dieser Strategie durchaus nicht einverstanden und warnte davor, dass ArcelorMittal doppelt anfällig werden würde in einer globalen Stahl- und Rohstoffstrategie.
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