Im September 2020 hatte der Stahlkonzern ArcelorMittal angekündigt, große Teile seines Geschäfts in Nordamerika zu verkaufen. Der Kaufpreis wurde teilweise in Aktien und teilweise in bar bezahlt. Mit dem Bargeld wurde gleich ein Aktienrückkaufprogramm gestartet.
Nun hat der Luxemburger Konzern am Dienstag angekündigt, 40 Millionen Aktien von Cleveland-Cliffs, dem Käufer des ehemaligen Nordamerika-Geschäfts, zu veräußern. Das teilt er in einer Pressemeldung mit. Dieser Verkauf wird zusätzliche 651,6 Millionen US-Dollar in die Kassen des Stahlkonzerns spülen.
In das operative Geschäft will der Konzern diese neuen Einnahmen nicht investieren. Wie bereits im September soll ein weiteres Aktienrückkaufprogramm für ArcelorMittal-Aktien gestartet werden. Details und Bedingungen des Rückkaufs will die Gesellschaft am 15. Februar bekannt geben.
Ziel bei Verschuldung wurde erreicht
Allein in den letzten sechs Monaten ist der Kurs der ArcelorMittal-Aktie von etwa zehn Euro pro Titel auf rund 19 Euro pro Titel nach oben gesprungen. Das operative Geschäft leidet derweil jedoch unter den allgemein schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. In Luxemburg ist der Konzern dabei, 15 Prozent seiner Beschäftigten (570 Arbeitsplätze) abzubauen – jedoch hat sich das Unternehmen zu Investitionen in die Zukunft des Standortes verpflichtet.
Während vieler Jahre hatte der Konzern mit einer hohen Verschuldung zu kämpfen. Nach der Fusion von Arcelor mit Mittal Steel lag sie Ende 2008 bei über 26 Milliarden Dollar. Seitdem arbeitet der Konzern an einer Senkung der Schulden. 2012 waren es noch 21,8 Milliarden; 2015 waren es 15,7 Milliarden Euro. Letztes Jahr (2020) wurde das angestrebte Ziel von sieben Milliarden erreicht. Und wie den Anteilseignern bereits im Juli versprochen wurde, wird nun die Rendite der Aktionäre wieder in den Vordergrund rücken.
Ganz aus Nordamerika zieht sich der Konzern nicht zurück. Teil der Unternehmensgruppe bleiben
ArcelorMittal Dofasco, AM/NS Calvert sowie ArcelorMittal Mexiko. Zudem werde ArcelorMittal North America Holdings auch nach dem Verkauf von 40 Millionen Cleveland-Cliffs-Aktien weiterhin etwa 38 Millionen Stammaktien halten, zusätzlich zu stimmrechtslosen Vorzugsaktien, die nach Wahl von Cleveland-Cliffs für einen Gegenwert von etwa 58 Millionen Stammaktien rückzahlbar sind, schreibt der Konzern in der Mitteilung von Dienstag.
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