In der Mittagsstunde geht Hannah in Esch in ihr Wahlbüro in der rue Michel Lentz. Aufgeregt sei sie nicht, sagt die 19-Jährige, sondern erfreut, endlich wählen zu können: „Das ist etwas Besonderes für mich. Ich kann Verantwortung übernehmen und darüber mitentscheiden, wer Esch nachher vertritt.“
Als junger Erwachsener wäre der Escher Erstwählerin wichtig, wenn es mehr Mitsprache gäbe. Dem nächsten Gemeinderat in Esch gibt sie deswegen mit auf den Weg, öfter mit der Jugend in Kontakt zu treten. „Vor einer Zeit gab es einmal Einladungen an alle jungen Leute aus der Stadt, um sich mit Politikern zusammenzusetzen und auszutauschen – das sollte es viel öfter geben. Damit man mehr das Gefühl bekommt, dass die Gemeinde einem zuhört und man sich so näher am Gemeindeleben fühlt“, sagt Hannah.
Nachtbus und Radwege
Darüber hinaus wünscht sich die junge Frau weniger Verkehr sowie mehr und sicherere Radwege. Und dass der Nightlife-Bus über die jetzt laufende Testphase hinaus verlängert wird. „Das soll eine feste Einrichtung für Esch werden“, fordert die junge Escherin. „Wenn ich in der Stadt ausgehe, komme ich so sicher heim. Das gilt für Mädchen wie für Jungen. Der Bus fährt mehrere Stationen an und nicht nur bis zum Bahnhof. Auch in Luxemburg-Stadt muss ich nicht zum Bahnhof, um diesen Bus zu nehmen. Zusätzlich ist der Busfahrer als Autoritätsperson präsenter als Schaffner in den Zügen. All das macht den Nightlife-Bus viel sicherer.“
Ob sie sich schon darauf freue, im Herbst wählen zu gehen? Erstmal sei sie gespannt, wie die Gemeinderatswahl in Esch ausgeht, sagt Hannah. Dann auf ihre Examensresultate. Und vor allem auf den Sommer mit den Freundinnen und Freunden. (A.B.)
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