Sebastian Vettel hat mit der 15. Pole Position in einer Saison ein weiteres Kapitel Formel-1-Geschichte geschrieben. Der jüngste Doppelweltmeister der Königsklasse eroberte am Samstag in der letzten Qualifikation in diesem Jahr erneut den besten Startplatz und überholte damit den Briten Nigel Mansell, der 1992 14 Mal auf Pole gestanden hatte. «Yeah, Baby!» schrie der 24 Jahre alte Vettel vor Freude und bedankte sich einmal mehr bei seinem Red-Bull-Team. «Wir haben es geschafft. Danke Jungs, ihr seid unglaublich.»
Vettel machte kurzen Prozess. Nachdem er mehr als einmal in diesem Jahr praktisch erst in letzter Sekunde die Quali-Bestzeit aufgestellt hatte, sorgte er diesmal früh für die Vorentscheidung. Kurz vor Schluss verbesserte er die eigene schnellste Runde sogar noch einmal und blieb in fabelhaften 1:11,918 Minuten als einziger unter der Marke von 1:12 Minuten. Wie zum weiteren Beweis für die Red-Bull-Herrschaft machte Mark Webber auf Platz zwei die erste Startreihe für das Weltmeister-Team perfekt. Dritter wurde der WM-Zweiten Jenson Button im McLaren vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton und Ferrari-Star Fernando Alonso.
Schumacher 10.
Rekordweltmeister Michael Schumacher kam nur auf den zehnten Rang, nachdem er sich mit gerade mal 13 Tausendstelsekunden Vorsprung soeben noch in den entscheidenden Durchang mit seinem Silberpfeil gerettet hatte. Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg schaffte in der Endabrechung den sechsten Platz. Adrian Sutil aus Gräfelfing im Force India wurde Achter. Für Timo Glock aus Wersau war im unterlegenen Rennauto von Marussia Virgin auch im 19. Versuch bereits im ersten Durchgang Schluss. Besonders bitter: Diesmal wurde der 29-Jährige Letzter.
Landsmann Vettel brachte sich dagegen für das Finale seiner famosen Saison in (Pole) Position. Leicht machten es ihm die in der Meisterschaft schon seit langem geschlagenen Widersacher aber nicht. Im ersten Zeitabschnitt legte Button die Bestzeit vor. Teamkollege Hamilton, der vor zwei Wochen nach dem Reifenplatzer und Ausfall von Vettel den Großen Preis von Abu Dhabi gewonnen hatte, bestätigte mit der zweitschnellsten Runde die Stärke der McLaren auf dem buckeligen Kurs.
Für bange Blicke sorgte aber auch der Blick nach oben: Der Himmel zog sich über dem Kurs immer mehr zu, die Luftfeuchtigkeit stieg bei Temperaturen um die 30 Grad immer weiter an. Der befürchtete Regen blieb aber aus. Und Vettel behielt in den entscheidenden zehn Minuten einmal mehr in beeindruckender Manier die Nerven, während Webber sich auch noch im Rennen um die Vizemeisterschaft hielt. Der Australier hat allerdings 22 Punkte Rückstand auf Button, dazwischen liegt noch Alonso. Dem zweimaligen Champion fehlen zehn Zähler auf Button.
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