Natürlich, Glückwünsche nahm Finn Kemp am Donnerstagabend gerne an – etwas mehr als eine Stunde vor seinem Gespräch mit dem Tageblatt erreichte der 18-Jährige den achten Platz im WM-Finale der Junioren über 200 Meter Brust. Zwar war es im Endlauf der letzte Platz, doch bereits es so weit geschafft zu haben, war für Kemp ein großer Erfolg. „Alleine im Finale zwischen großen Ländern wie den USA oder Japan vertreten zu sein, hat mir sehr viel bedeutet“, sagte der Nachwuchsschwimmer. „Das war etwas sehr Großes für mich gewesen.“
Den Finalplatz hatte er sich nach einem starken Vorlauf am Donnerstagmorgen verdient: Im dritten Vorlauf konnte er mit einer Zeit von 2:16,51 Minuten den nationalen Rekord in seiner Altersklasse in einem 25-Meter-Becken verbessern. „Ich musste nach dem Vorlauf direkt zur Dopingkontrolle“, sagte Kemp. „Ich wusste nicht, dass ich Achter war. In der Rezeption hat mich meine Mutter empfangen und mir das mitgeteilt – da bin ich komplett ausgeflippt.“
Am Ende des Finales ging Gold an Sai Ting Adam aus Hongkong, der die 200 Meter in 2:11,84 Minuten bewältigte. Silber erreichte der US-Amerikaner Jordan Willis (2:12,07), Bronze ging Riku Yamaguchi aus Japan (2:12,13). Kemp konnte seine Zeit vom Vorlauf nicht verbessern. Als Achter schlug er in 2:17,16 Minuten an. „Ich hatte mir etwas mehr vorgestellt. Auch wenn ich aus einer kleineren Nation komme, will ich mithalten. Ich bin nicht enttäuscht, aber etwas hat im Finale gefehlt. Das Feuer von heute Morgen war nicht mehr so da“, resümiert Kemp.
Nationaltrainer Christophe Audot sagte: „Es war ein sehr guter Tag für Finn. Das WM-Finale bei den Junioren zu erreichen, ist etwas ganz Besonderes. Zum Glück konnte er seine Bestzeit heute Morgen verbessern. 2:16,51 Minuten – er wollte unbedingt ins Finale und er hat es im richtigen Moment geschafft, diese Leistung zu bringen, im Gegensatz zu vielen seiner Gegner. Er war sehr stark. Heute Nachmittag schwamm er wieder ein sehr solides Rennen. Die anderen konnten das Tempo ein wenig erhöhen. Aber der Unterschied ist nicht groß. Ich bin überzeugt, dass er schnell unter 2:15 Minuten schwimmen kann. Ich bin sehr zufrieden mit ihm.“
Damit steht für Kemp nun bereits eine durchweg erfolgreiche Saison zu Buche – vor der WM qualifizierte er sich bereits bei der Junioren-EM für ein Finale. Am Freitag geht es für Kemp dann über die 50 Meter Brust, seiner letzten Distanz bei dieser WM, weiter.
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