In der diesjährigen Interklub-Meisterschaft vertraute Tennis Spora auch auf die Qualitäten von Laura Correia. Auch im Finale war auf die Luxemburgerin Verlass. Das Tageblatt hat sich mit der 22-Jährigen unter anderem über frühere Jahre auf dem Junioren-Circuit, ihren Beruf und ihre Krankheit unterhalten.
Laura Correia hat schon recht früh ihre Leidenschaft zum Tennissport entdeckt. «Ich habe bereits im Alter von vier oder fünf Jahren mit dem Ball in unserer Garage gegen die Mauer gespielt», so Correia, die früher noch für Colmar-Berg aufschlug.
Ihr Talent machte sich schon in jungen Jahren bemerkbar. In den Jugendkategorien konnte sie überzeugen. Es war daher nicht verwunderlich, dass sie auch an internationalen Turnieren teilnahm. Hier konnte sich die Rechtshänderin bis auf den 650. Platz nach vorne spielen. Doch insgesamt hatte die FLT-Spielerin Schwierigkeiten, im internationalen Jugendbereich Fuß zu fassen. «Es war sehr schwierig für mich. Es herrscht dort ein großer Konkurrenzkampf. Ich habe zwar des Öfteren erfolgreich in der Qualifikation gespielt, aber ansonsten konnte ich nicht die großen Resultate aufweisen. Ich schaffte es nur einmal in ein Halbfinale», blickt sie zurück.
Trotz allem hatte die Rechtshänderin eine Zeit lang mit dem Gedanken gespielt, ihre Sportart zum Beruf zu machen, bis eine Verletzung der damals 16-Jährigen die Hoffnungen komplett zunichtemachte. «Ich plagte mich mit Schmerzen am Ellbogen herum. Die Ärzte hatten nicht wirklich herausgefunden, was ich genau hatte. Ich wollte mich aber auf keinen Fall operieren lassen, deshalb habe ich eine längere Pause eingelegt. Ich muss aber auch zugeben, dass ich einfach nicht die richtige Mentalität habe, um mich auf dem ProfiCircuit durchsetzen zu können. Es ist mir nämlich wichtig, dass ich nicht den Spaß am Tennis verliere», erklärt die Spora-Spielerin.
«Als Person bin ich daran gewachsen»
Doch dies war nicht der einzige Rückschlag, den die junge Luxemburgerin hinnehmen musste. 2015 wurde bei ihr nämlich eine autoimmune Krankheit festgestellt, dass ihr Körper sämtliche Haare abstößt. Jedoch hat diese Diagnose die junge Sportlerin nicht zurückgeworfen, sondern gestärkt. «Mein Leben hat sich nicht viel verändert. Ich bin dadurch viel selbstbewusster geworden. Ich rege mich z.B. nicht mehr über Kleinigkeiten auf. Solange ich gesund bin, das ist für mich das Wichtigste. Eigentlich könnte ich schon fast behaupten, dass es gut war, dass mir das passiert ist. Als Person bin ich daran gewachsen», ist Correia sich sicher.
Die Form und das spielerische Niveau zeigen in den letzten Monaten bei der Spora-Spielerin steil nach oben. Ihrer Meinung nach spielt sie heute besseres Tennis als noch vor einigen Jahren. «Ich agiere viel cleverer auf dem Spielplatz als früher und ich fühle mich topfit. Noch vor einigen Jahren war meine Beinarbeit stets mein schwächster Punkt. Im physischen und taktischen Bereich habe ich enorme Fortschritte gemacht», erzählt die ehemalige Nummer 650 der Juniorenweltrangliste. Ebenfalls profitiert Correia viel von ihrer Arbeit als Tenniscoach. «Es hilft mir extrem weiter. Ich nehme mir die Ratschläge, die ich meinen Schülern weitergebe, auch selber zu Herzen. Vor allem in Stresssituationen versuche ich die Tipps, die ich in meinen Kursen gelernt habe, einzusetzen», sagt das Talent.
Correia hat auf jeden Fall viel Freude daran, mit Kindern zu arbeiten. «Es ist immer schön zu sehen, wenn deine Schützlinge besser werden. Einige Kids weisen zudem die gleichen Eigenschaften wie ich als Kind auf. Sie haben dann zum Beispiel keine Lust, die Bälle aufzuheben oder bewegen sich nicht gerne auf dem Platz. Das ist schon witzig.»
In Kürze wird Correia aber einen neuen beruflichen Weg einschlagen, indem sie ihrem Verein als Sparringspartner zur Verfügung stehen wird. Dann stehen bei ihr auch neue Ziele auf dem Programm. «Ich will nächste Saison noch intensiver trainieren. Vielleicht werde ich den Weg einer semiprofessionellen Spielerin einschlagen. Falls ich aber im Sommer schon gute Ergebnisse erziele, werde ich wieder eine Wildcard für die BGL BNP Paribas Luxembourg Open beantragen. Ich hoffe aber auch, dass ich bei der nächsten Fed-Cup-Kampagne dabei sein kann», so die Luxemburgerin.
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