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SquashVon Medaillenkandidaten bis zu Überraschungstüten

Squash / Von Medaillenkandidaten bis zu Überraschungstüten
Beim Squash scheint die gute Laune ansteckend zu sein. Ein Gefühl, das auch Nationaltrainer Bertrand Tissot vermittelte. Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Squash gehört zu den Sportarten, die laut JPEE-Regelwerk nicht fix im Programm stehen müssen. Zwölf Jahre mussten die Spieler auf diesen Moment warten. Für das Comeback stehen gleich mehrere Nachwuchstalente und eine wahre Nationallegende zur Verfügung.

Mit ihren 50 Jahren gehört Sandra Denis weiterhin zum Non plus ultra des Luxemburger Squash. Doch die Wachablösung kündigt sich an: Elisenda Ruiz-Kaiser will die neue Nummer eins werden – muss dafür aber erst einmal wieder fit werden und ihre Knieverletzung auskurieren. „Sie hatte sich kurz vor diesem Schicksalsschlag allerdings gegen die nationale Legende, Sandra Denis, durchgesetzt. Doch insgesamt fehlt es noch etwas an Nachwuchsathletinnen“, erklärte Nationaltrainer Bertrand Tissot. 

Der Coach ist seit Dezember 2018 im Amt und hat noch ganz andere Asse im Ärmel. Angefangen mit Amir Samimi. Der 18-Jährige hat große Visionen und möchte einen professionellen Weg einschlagen. „Aufgrund seiner letzten Leistungen hat er viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Er klopft an die Tür der Top-12. Das ist eine echte Genugtuung. Er hat Mark Radley von Platz eins verdrängt.“ Radley, der in England lebt, wird ebenfalls nach Malta aufbrechen. 

Der lustige Teil

Der Trainer ist guter Dinge, dass bei den Herren vorne mitgemischt werden kann. „Bei den Männern ist eine Medaille das Ziel. Es gibt zwei Rivalen: Malta und vielleicht Liechtenstein. Wir sind gut positioniert, um auf das Podium zu kommen.“ Seit neun Monaten wurde konkret auf die Spiele der kleinen Staaten hingearbeitet: „Im Einzel gehe ich davon aus, dass unsere beiden Männer mit einer soliden Leistung gut abschneiden können. Die große Unbekannte ist für uns alle der Doppel-Wettkampf.“ Ein Doppel-Court, wie es ihn im „Cottonera Sports Complex“ in Cospicua geben wird, stand bei der Vorbereitung nämlich nicht zur Verfügung. „Wir wissen nicht wirklich, was uns erwartet und wie sich die anderen Mannschaften vorbereitet haben. In Luxemburg wird eigentlich nie im Doppel gespielt. Das wird eher in englischsprachigen Gebieten praktiziert. Sagen wir so: Für uns wird es eine Überraschung und der lustige Teil der Spiele.“

Druck verspürt das Squash-Aufgebot keinen. „Sobald wir abreisen, geht es um Spaß. Wer jetzt nicht optimal vorbereitet ist, der kann den Rückstand ohnehin nicht mehr aufholen. Squash ist spektakulär. Das merkt man nicht im Fernsehen. Die Geräusche, die Schnelligkeit und Reaktionsfähigkeit der Spieler ist unwahrscheinlich. man muss es einfach live sehen.“ Nach so langer Abstinenz wieder bei den JPEE antreten zu dürfen, sei für den ganzen Verband eine „Genugtuung“.

Freizeit vs. Liga

Squash boomt. Aber vor allem auf Freizeit-Ebene. „Es ist eine tolle Sportart, um die Nervosität nach einem harten Arbeitstag abzulegen und sich zu verausgaben“, schwärmte Nationaltrainer Bertrand Tissot. Doch lediglich knapp über 300 Spieler sind auch in Luxemburg lizenziert. Die Liga-Spiele finden mittwochs statt. „Grob geschätzt kann man sagen, dass darunter 50 sind, die wirklich den Willen und die Disziplin für das hohe Niveau haben.“

Squash

Männer: Miguel Duarte, Kyllian Hebberlinck, Daniel Hutchines, Guillaume Plancke, Mark Radley, Amir Samimi, Dolunay Soykan
Frauen: Stephanie Demuth, Sandra Denis, Françoise Donven, Michèle Meyer 
Betreuer: Bertrand Tissot, Daniel Verhoeven