Acht Spiele binnen fast einem Monat, so lautet die Aufgabe der Luxemburger Herren-Nationalmannschaft in ihrer Fünfergruppe für die Qualifikation zur im nächsten Jahr in Slowenien ausgetragenen Europameisterschaft.
Dass Luxemburg für eine Beteiligung an der Endrunde nicht in Frage kommt, ist im Voraus bekannt. Doch alle seine vier Gruppengegner haben dieses Ziel fest im Visier. Und weil nun mal nur die zwei Ersten der sechs Qualifikationsgruppen sowie die vier besten Drittplatzierten den Sprung schaffen werden, versteht sich am Rande, dass kein Mitstreiter sich gegen den „Zwerg aus Luxemburg“ einen für die Endabrechnung fatalen Fehltritt leisten darf.
Aus welchem Holz die vier Aspiranten auf die EM-Endrunde geschnitzt sind, bekam das FLBB-Team bereits bei seinen zwei ersten Auftritten auf beeindruckende Manier mit zusätzlich einem eingeschenkten Hunderter zu spüren, zuerst im Heimspiel gegen Aserbaidschan (78:101), dann am Samstag im Auswärtsspiel in Hagen beim in seinen drei bestrittenen Begegnungen ungeschlagenen Gruppenfavoriten Deutschland (53:101).
Starker Gegner
Am Freitag kreuzt für die Luxemburger Auswahl Bulgarien als dritter Partner auf. Dessen Bilanz nach drei Spielen: zuerst ein Heimsieg gegen Schweden (78:73), dann eine Auswärtsniederlage in Aserbaidschan (73:88) und zuletzt eine Heimniederlage gegen Deutschland (70:82). Um im Rennen zu bleiben, ist für Bulgarien ein Sieg also absolute Pflicht. Der Gast bietet jedoch für diese EM-Kampagne nicht seine bestmögliche Crew auf. Es fehlen nämlich wegen Verletzung mit den Zwillingsbrüdern Ivanov, die im Ausland tätigen Aushängeschildern. Kaloyan Ivanov spielt in Alicante (erste spanische Liga), sein Bruder Deyan bei Fabi Montegrano (erste italienische Liga).
Mit Ausnahme des eingebürgerten 2,06 Meter großen US- Amerikaners Cedric Simons – übrigens bisher in drei Spielen mit 12,3 Punkten und 7,0 Rebounds der wertvollste Akteur – gehen alle anderen Spieler in der ersten bulgarischen Liga auf Korbjagd. Die Truppe weist jedenfalls bereits eine Menge an Erfahrung auf internationaler Bühne auf, allen voran der 1,97 Meter große, 32-jährige Filip Videnov, der u.a. bei SLUC Nancy und danach auch bei Real Madrid unter Vertrag stand. Der hoch favorisierte Gast ist demnach bestens gerüstet, um die Luxemburger Hürde zu nehmen. Und weil man gleich fünf Spieler mit der stattlichen Größe von über zwei Metern aufbietet, dürfte man den so wichtigen Rebound beherrschen, was übrigens auch Aserbaidschan und Deutschland taten.
M. Rajniak für Wiseler
An Einsatzwillen und Kampfgeist fehlte es der FLBB-Auswahl bisher nicht. Das wird auch gegen Bulgarien der Fall sein. Doch bleiben halt die spielerischen Möglichkeiten eines „Amateurteams“, wie Head-Coach Frank Baum stets unterstreicht, begrenzt. In diesem europäischen Wettbewerb gilt vorrangig für die Luxemburger Herren-Nationalmannschaft, Erfahrungen zu sammeln und sich in allen Hinsichten zu verbessern, dies im Hinblick auf die Spiele der Kleinen Staaten 2013.
Im Bulgarien-Spiel wird sie erneut versuchen, ihre Haut so teuer wie möglich zu verkaufen und zugleich ein anständiges Resultat herauszuholen.
Eine Änderung ging es übrigens im Luxemburger Team. Anstelle von Frank Wiseler wird der erfahrenere Martin Rajniak auflaufen und somit sein Comeback feiern.
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