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TriathlonLuxemburg landet auf Platz 15 bei der WM – Triathleten träumen von Olympia

Triathlon / Luxemburg landet auf Platz 15 bei der WM – Triathleten träumen von Olympia
Jeanne Lehair (l.) schaffte es bis zur zweitletzten Runde des Sprints – und landete damit auf Rang elf der WM Foto: Marcus Brandt/dpa

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Die Luxemburger Triathleten haben ein großes Ziel vor Augen: 2024 zum ersten Mal gemeinsam beim Staffel-Wettbewerb der Olympischen Spiele anzutreten. Unrealistisch ist dieses Vorhaben definitiv nicht, bei der Supersprint-Weltmeisterschaft in der Hansestadt landeten die FLTri-Topathleten Bob Haller, Jeanne Lehair, Gregor Payet und Eva Daniëls am Sonntag auf Platz 15 in 1:24.41 Stunden. 

Der Triathlon-Parcours der Supersprint-Distanz durch Hamburg, den sich die Organisatoren überlegt hatten, klang eigentlich wie die perfekte touristische Führung: Geschwommen wurde durch die Alster hindurch (0,3 Kilometer), auf dem Rad ging es während 7,5 Kilometern entlang der Elbe und beim 1,6-km-Lauf an verschiedenen Sehenswürdigkeiten vorbei, wie zum Beispiel dem Fischmarkt oder der Elbphilharmonie. Die vier FLTri-Starter bekamen allerdings nicht viel davon mit: Bei der ersten Sprint-WM musste Jeanne Lehair beispielsweise gleich an drei Tagen ihre Bestleistung abrufen.

Schon am Freitag hatte sich die 26-Jährige als Zehnte für das Direktfinale am Samstag qualifiziert – was Teamkollege Bob Haller auch beim zweiten Versuch im „Repêchage“ verwehrt blieb. Die Luxemburger Europameisterin war mit großen Ambitionen gestartet – was sich dann auch im ersten Lauf der Samstags-Wettbewerbe zeigte. Sie hatte es in einer Zeit von 21:48 Minuten als Fünfte unter die letzten 20 geschafft: Pro Runde wurden jedes Mal zehn Konkurrentinnen eliminiert. Dass ihr im zweiten Lauf ein paar Sekunden fehlten (21:54), rächte sich.

Der elfte Platz in der „Round 2“ bedeutete das Aus für die FLTri-Athletin, die damit für den entscheidenden Durchlauf der letzten zehn Kandidatinnen nicht mehr startberechtigt war, bei dem das definitive Podium festgelegt wurde. Zwei Sekunden fehlten. „Wenn ich allerdings daran denke, wie müde ich mich in den letzten Tagen fühlte, und dass zudem meine Menstruation auch noch eine Woche früher einsetzte, hätte ich mich eigentlich auch mit einer Top-15-Platzierung zufriedengegeben. Also ist es nicht so schlecht gelaufen“, erklärte sie nach dem Rennen auf Facebook.

Realistisches Ziel 

FLTri-Präsident Christian Krombach fand ähnliche Worte: „Ihre Leistung war etwas schwächer als das, was man zuletzt von ihr gewohnt war. Das hängt aber auch mit dem Pensum zusammen, das sie in den letzten beiden Monaten abgespult hat. Objektiv gesehen ist ein Platz elf bei einer WM aber auf jeden Fall eine Weltklasseleistung.“ Die spätere Siegerin, Cassandre Beaugrand aus Frankreich, konnte auf der letzten Runde sogar noch einen Zahn zulegen und schnappte sich den ersten WM-Titel der Supersprint-Distanz in 21:35 Minuten. Bei den Herren heißt der allererste Supersprint-Weltmeister Hayden Wilde aus Neuseeland (19:26 Min.). 

Unsere Leute waren allesamt noch nicht in Topform. Das bedeutet, dass noch Potenzial vorhanden ist, um in Zukunft noch besser dazustehen.

Christian Krombach, FLTri-Präsident

Eine weitere Bestandsaufnahme gab es dann am Sonntag: Dort stiegen Bob Haller, Jeanne Lehair, Gregor Payet und Eva Daniëls bei der Mixed-Staffel-Konkurrenz nacheinander auf den Startblock, um sich kopfüber ins kühle Nass zu stürzen. Jeder Teilnehmer hatte eine der Runden zu bewältigen, bevor das nächste Teammitglied auf die Strecke durfte. „Nach einer Teilnahme bei der EM in Krakau war es das zweite Mal, dass wir eine Staffel angemeldet hatten“, erklärte Krombach. „Mit dem 15. Platz, der dabei heraussprang, können wir ganz zufrieden sein. Unsere Leute waren allesamt noch nicht in Topform. Das bedeutet, dass noch Potenzial vorhanden ist, um in Zukunft noch besser dazustehen.“ 

Gemeint ist u.a. der Sturz von Haller bei den European Games oder aber die komplizierte Vorbereitung von Daniëls, die ebenfalls noch mit den Folgen eines Sturzes zu kämpfen hatte. „Diese Leistung gibt uns Motivation, um den Traum der Olympiateilnahme zu verwirklichen“, fügte der Verbandspräsident hinzu. „Es ist als kleine Nation unheimlich schwer, eine Mannschaft für die Olympischen Spiele zu qualifizieren, da es nicht diese Leistungsdichte gibt. Gleich zwei Männer und zwei Frauen auf diesem Niveau zu haben – das gab es bislang noch nie.“ Die Qualifikationsperiode der Einzelkategorien läuft über zwei Jahre, bis Mai 2024. 55 Frauen und 55 Männer werden in Paris über die Olympische Distanz starten. Bei den Staffeln wird, wie in Hamburg, gesprintet. „Wir sind gar nicht so weit weg … Das Potenzial ist da.“

Staffelsieger wurde im Übrigen Gastgeber Deutschland in 1:22.08 Stunden.