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KampfsportverbandJudo, Karate und Taekwondo bekommen grünes Licht von den FLAM-Mitgliedern

Kampfsportverband / Judo, Karate und Taekwondo bekommen grünes Licht von den FLAM-Mitgliedern
Die Weichen für eine neue Zukunft sind gestellt Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Die drei stärksten Parteien der FLAM – Karate, Judo und Taekwondo – haben ihr Ziel erreicht. Am Mittwochabend präsentierten sie anlässlich der Generalversammlung ein letztes Mal ihre Argumente, warum ein Rückzug aus dem großen Verband vorteilhaft für alle Disziplinen sei. Das Grundsatzabkommen, das das Plenum mit enormem Zuspruch durchgewunken hat, kann jetzt dem Sportministerium vorgelegt werden. Das letzte Wort hat in dieser Frage demnach Georges Engel. 

Es war Punkt 12 der Generalversammlung der FLAM, auf den am Mittwochabend mit viel Spannung gewartet worden ist. Die drei größten Disziplinen des Kampfsportverbands wollten das Plenum davon überzeugen, warum ihr Austritt für alle Beteiligten von Vorteil sei. Die Argumente hatte FLAM-Präsident Serge Schaul bereits am Wahl-Tag im großen Tageblatt-Interview aufgezählt. Neu war es demnach nicht, was Fred Charlé (Karaté-Präsident), Tom Schmit (Judo-Vizepräsident) und Nobert Welu (Taekwondo-Präsident) sagten: Vor allem die langen Entscheidungswege sind zum Problem geworden.

„Wir sind die größte Sektion und hatten in den vergangenen fünf Jahren im Durchschnitt 2.800 Lizenzen.. Unser Hauptproblem ist die Kommunikation. Sie hat sich zwar enorm verbessert, aber die Wege sind unheimlich lang. Als Karate-Vorstand muss man jede größere Entscheidung vom ‚Comité directeur’ absegnen lassen“, fasste der Differdinger Charlé zusammen. Schmit fand ähnliche Worte: „Der Austritt des Judo ist nötig und vorteilhaft. Das wichtigste Argument ist, dass es dadurch mehr Autonomie für alle gibt. Die Diskussionswege werden kürzer.“

Autonomie war auch ein Grund, den man beim Karate hervorhob: „Bei internationalen Turnieren sind wir praktisch gezwungen, eine Vollmacht des FLAM-Präsidenten in der Tasche zu haben. Das ist sehr schwerfällig.“ Auch der internationale Judo-Verband fordert inzwischen eigenständige Verbände – heißt, Mulitsportverbände können in zwei Jahren nicht mehr an internationalen Turnieren teilnehmen. 

Nur acht Enthaltungen

Norbert Welu, Präsident des Teakwondo, war der Letzte des Trios, der ans Rednerpult schritt: „Wir erfinden das Rad nicht neu und haben aber ähnliche Probleme. Inzwischen sind wir bei 1.000 Lizenzen und fangen an, uns zu professionalisieren. Es war immer leicht, die Verantwortung auf die FLAM zu drücken (lacht). Es ist jetzt aber an der Zeit, dass sich etwas ändert, weil die Größe und Ansprüche des Verbands so nicht mehr zu handhaben sind. Wir drehen niemandem den Rücken zu und werden beispielsweise bei den Eneps-Ausbildungen weiter zusammenarbeiten.“

Lag es an der Vorarbeit oder der letzten Überzeugungsarbeit – das Plenum stimmte dem Plan zu. Bei acht Enthaltungen und keiner Gegenstimme lief die gesamte Prozedur eigentlich völlig reibungslos und ohne Aufregung ab. Der scheidende FLAM-Präsident Serge Schaul versprach: „Das Ganze wird sanft über die Bühne gehen. Die Athleten werden nichts davon merken. Das ist mir ganz wichtig, sonst würden wir es nicht tun.“

Ein Minus, aber große Reserven

Besonders dem Karate steht vor dem Abschied aus der FLAM noch Arbeit bevor, denn ein Minus von 36.000 Euro muss noch bis Jahresende aus der Welt geschafft werden. Rechnet man diese Zahlen in das Gesamtbudget ein, gab es unter dem Strich im vergangenen Jahr einen Verlust von 73.000 Euro für die FLAM. Neben den roten Zahlen des Karate wurde ebenfalls viel Geld in die Organisation einer „Nuit des arts martiaux“ anlässlich des 70. Jubiläums gesteckt. So sei der Verlust aufgrund der Reserven in Höhe von 300.000 Euro nicht wirklich tragisch, fasste Kassenwart Denis Barboni zusammen.