Die Hitze ließ ihn auch an ganz andere Sachen denken. Auch heute, wenn es in die Alpen geht, wird es wieder sehr heiß werden. Aber Schleck weiß, dass er etwas riskieren muss, um sein Ziel – eine Etappe zu gewinnen – zu erreichen. Ob es heute aber schon so weit ist, weiß er selbst noch nicht.
Wie war diese sogenannte Übergangsetappe bei sengender Hitze?
Frank Schleck: „Heute (am Donnerstag) Morgen hatte ich noch gesagt, dass ich die Hitze mag, aber als wir heute an den schönen Seen vorbeigefahren sind, hätte ich dort lieber einen Thüringer – Entschuldigung: Grillinger (lacht) – gegrillt und wäre schwimmen gegangen, als Rad zu fahren. Es war schrecklich heiß, wir waren die ganze Zeit dabei, einen Fahrer nach hinten zu schicken um Wasserflaschen zu holen.“
Die Hitze soll noch anhalten und heute geht es in die Alpen.
„Ja, deswegen gilt es, sich so gut es geht zu erholen. Denn auch wenn man sagt, es sei eine Übergangsetappe gewesen, lässt man an so einem Tag, bei dieser Hitze, doch einige Körner.“
Wie schätzt du die kommende Etappe mit der Bergankunft in Chamrousse ein?
„Ich kenne die Etappe ja, da wir sie uns vor der Tour angesehen haben. Vor dem Schlussanstieg geht es den Col de Palaquit hinauf, einen sehr steilen Berg, doch ich glaube, dass die Entscheidung im letzten Berg fallen wird. Das heißt aber nicht, dass nicht vielleicht eine ‚échappée‘ durchkommen wird. Vor allem, da der erste Teil der Etappe flach ist.“
Was kann man vom letzten Anstieg erwarten?
„Es ist eine sehr breite Straße, die wir hinauffahren, und ein ziemlich regelmäßiger Anstieg. Im unteren Teil ist der Berg etwas steiler, während die letzten sechs bis sieben Kilometer relativ flach sind. Es ist jetzt keine Alpe d’Huez oder ähnliches. Ich rechne nicht damit, dass wir den großen Schlagabtausch von Nibali und Co. sehen werden. Die Etappe an sich ist jetzt nicht sehr, sehr schwer; natürlich hängt das auch immer davon ab, wie gefahren wird.“
Wird man dich in dieser Fluchtgruppe wiederfinden?
„Das muss man sehen. Dafür müssen so viele Faktoren stimmen, dass man so etwas nicht im Vorfeld sagen kann. Man muss die Beine haben und dann auch noch den richtigen ‚coup‘ erwischen, usw. Aber ich weiß auch, dass ich etwas riskieren muss. Wenn das nicht der Fall ist, müssen wir versuchen, mit den zehn Ersten in den Bergen mitzufahren.“
Sind die Chancen größer, dich jetzt in einer Fluchtgruppe zu sehen, oder erst später in den Pyrenäen?
„So viele Tage bleiben nicht mehr übrig. Jetzt gibt es zwei Tage in den Alpen, dann kommt schon der nächste Ruhetag, bevor wir noch einmal zwei, drei Tage in den Pyrenäen haben. Das geht jetzt alles sehr schnell. Ich weiß nicht, ob ich das jetzt positiv finden soll oder nicht (lacht). Aber man merkt, dass das Peloton müde ist. Es war bis jetzt schon eine sehr schwere Tour.“
Zu Demaart
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