Nico Rosberg verspielte nach wenigen Metern seine Pole, bereitete seinem Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton den Weg zum Sieg und kam letztlich nur auf den vierten Platz.
Hamilton baute mit seinem 49. Karrieresieg den Vorsprung auf Rosberg vor der vierwöchigen Sommerpause auf 19 Punkte aus. Der Brite feierte seinen sechsten Sieg in den vergangenen sieben Rennen. Zweiter in dem Langweiler-Grand-Prix wurde der Australier Daniel Ricciardo vor seinem Red-Bull-Teamkollegen Max Verstappen.
Ferrari-Star Sebastian Vettel, der noch nie auf dem Hockenheimring gewinnen konnte, schaffte es lediglich auf Rang fünf.
49. Karrieresieg
Trotz kurzzeitiger Elektronikprobleme an seinem Silberpfeil hatte sich Rosberg die Pole Position gesichert – doch wie schon zuletzt in Ungarn konnte er sie nicht verteidigen. Diesmal kam er beim Start gar nicht richtig ins Laufen. Hamilton sowie die beiden Red-Bull-Männer Verstappen und Ricciardo zogen an ihm vorbei.
«Es ist einer der besten Kurse zum Überholen», hatte der Brite vor dem ersten Formel-1-Rennen in Deutschland seit zwei Jahren versichert. Rosberg, der vor zwei Jahren auf dem Hockenheimring von der Pole aus gewonnen hatte, kam aber erstmal nicht an Ricciardo vorbei. Der Australier verteidigte seine Position knallhart. Vettel, der noch nie in Hockenheim gewann, heftete sich an Rosberg.
Rosberg kam als erster Mercedes-Pilot in der 12. Runde an die Box und ließ sich die weichere Reifenmischung aufziehen. Hamilton blieb aus dem Führungsquartett am längsten draußen. Drei Umläufe nach Rosberg fuhr auch er in die Garage und bekam im Gegensatz zu seinem Teamkollegen die etwas härteren Pneus. Souverän blieb Hamilton danach vor dem erst 18-jährigen Verstappen vorne.
Zweiter Boxenstopp
Nach seinem zweiten Boxenstopp in Runde 28 kam Rosberg auf der Strecke erneut einem Red Bull ganz nahe. Diesmal war es in der Haarnadelkurve der Wagen von Verstappen. «Er hat mich von der Strecke gedrängt», schimpfte der Youngster über den wieder komplett freigegebenen Boxenfunk. Rosberg verteidigte sein Überholmanöver, es nutzte aber nichts. Die Rennkommissare ahndeten seine Aktion mit einer empfindlichen Fünf-Sekunden-Strafe.
Der mit vier Grand-Prix-Siegen so furios in diese Saison gestartete Rosberg versuchte nun, genügend Vorsprung auf die Red-Bull-Piloten herauszufahren, um Platz zwei hinter Hamilton zu retten.
Der dreimalige Formel-1-Weltmeister konnte sich ungefährdet von den Positionskämpfen hinter sich sein Rennen einteilen. Spätestens nach Ableisten seiner Strafe an der Box in der 45. Runde musste sich Rosberg schon gedanklich vom Podestplatz verabschieden. Diesen WM-Rückschlag muss er in der Sommerpause erstmal aufarbeiten.
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