Bereits vor dem Beginn der Weltmeisterschaften in Budapest ist klar, dass es für die luxemburgische Leichtathletik eine historische Ausgabe werden wird. Vier Athleten aus dem Großherzogtum haben ein Ticket für die WM in der ungarischen Hauptstadt ergattert – es sind so viele wie noch nie zuvor bei einer Weltmeisterschaft. 

Bob Bertemes wird am Samstag als Erster des FLA-Quartetts im Einsatz sein. Der Kugelstoßer beginnt um 10.30 Uhr mit der Qualifikation. „Bob kommt in guter Form und voller Selbstvertrauen, um gegen die Weltspitze anzutreten – darunter der neue Weltrekordhalter Ryan Crouser (23,56 m)“, schreibt die FLA in einer Pressemitteilung. Bertemes selbst hat in diesem Sommer erst zweimal die 21 Meter geknackt – gleich zu Beginn der Außensaison kam er im März bei einem Meeting in Portugal auf 21,21 Meter und nun Ende Juli beim „Meeting international“ in Schifflingen auf 21,03. Nach einem nicht ganz so optimalen Sommer „haben wir jetzt noch die Kurve gekriegt, um einen guten Schluss hinzulegen“, sagte Bertemes danach im Gespräch mit dem Tageblatt mit Blick auf die WM.

Vera Hoffmann hat derweil eine erfolgreiche Sommersaison hinter sich: Silber bei den European Games in Polen (im Rahmen der European Team Championships) und Silber bei der Universiade in China. Zudem hat die 26-Jährige ihren Outdoor-Landesrekord über 1.500 Meter von 2020 (4:11,44 Minuten) in diesem Sommer auf 4:06,94 heruntergeschraubt. Der Leichtathletik-Verband schreibt: „Vera reihte in den letzten Monaten eine Machtdemonstration an die andere“ und kann nun in guter Form und mit viel Selbstvertrauen zur WM reisen.

Genau wie Hoffmann wird auch Charel Grethen in Budapest das 1.500-Meter-Rennen in Angriff nehmen. Nachdem sich der 31-Jährige zu Beginn der Saison eine leichte Verletzung zugezogen hatte, hat er im bisherigen Sommer nur wenige Rennkilometer gesammelt, um die WM trotzdem bestmöglich vorzubereiten. Pünktlich für den Saisonhöhepunkt ist er nun wieder in Bestform. Um in Budapest mit den Schnellsten mithalten zu können, wird er wohl auch an seine Bestzeit von 3:32,86 Minuten anknüpfen müssen. Damit würde er übrigens auch die Olympianorm knacken, die bei 3:33,50 liegt.

Patrizia Van der Weken hat die Qualifikation für Paris 2024 schon in der Tasche – bereits Anfang Juli sicherte sie sich ihr Ticket für das 100-Meter-Rennen bei den Olympischen Spielen. Sie hat sich zudem erst vor knapp drei Wochen zur Universitätsweltmeisterin gekürt und spätestens seit ihrer Rekordzeit von 11,02 Sekunden Mitte Juni gehört sie zu den schnellsten Sprinterinnen auf ihrer Distanz. Ihre Saisonziele hat sie damit schon übertroffen – die Weltmeisterschaft ist ein „Bonus“ zum Abschluss der Sommersaison.