Heute Mittwoch stellen die Verantwortlichen von ASO (Amaury Sport Organisation) die Tour de France 2014 im Palais des Congrès an der Porte Maillot vor. Gegen 12 Uhr wird die Strecke der Tour wie von Hand gemalt über die Riesenleinwand huschen, doch den Eingeweihten dürften die groben Züge des Parcours um diese Zeit längst bekannt sein.
Seit Monaten ist bekannt, dass die Tour in Yorkshire auf der britischen Insel starten wird. Drei Etappen werden in England ausgetragen, dann setzt die Tour-Karawane aufs Festland über, wo sie im Uhrzeigersinn durch Frankreich rollt und dabei einen kurzen Abstecher nach Belgien und eventuell auch nach Deutschland macht. Luxemburg bleibt weiter im Abseits. Der Zielort, der unserem Land am nächsten liegt, ist Nancy (Freitag, den 11. Juli).
Schlechte Erinnerungen für Frank Schleck
Auf der fünften Etappe Ypres – Bouvines (oder Wallers) werden gleich zwei schreckliche Schlachten in Erinnerung gerufen, zum ersten der Weltkrieg von 1914-1918, zum zweiten die Schlacht von Bouvines, die Philippe Auguste vor 800 Jahren erfolgreich beendete.
Diese Etappe führt zum Teil über die berüchtigten „Pavés“ von Paris-Roubaix, an die Frank Schleck keine guten Erinnerungen hat. Im Jahr 2010 brach er sich dort nach einem Sturz das Schlüsselbein.
„Poupou“ zu Ehren
Reims und Nancy sind zwei klassische Etappenorte (mit einem Abstecher nach Verdun), auch kommen die Vogesen mit u.a. einer Ankunft in Gérardmer und dem komplizierten Anstieg nach La Planche des Belles Filles wieder zur Geltung.
Zwischendurch ist das erste von zwei Einzelzeitfahren (möglicherweise von Freiburg im Breisgau nach Mulhouse) vorgesehen, nach dem französischen Nationalfeiertag (La Planche des Belles Filles) folgt der erste Ruhetag in Besançon.
Zwei Bergankünfte in den Alpen
In den Alpen soll es gleich zwei Bergankünfte in den Skistationen Chamrousse (18. Juli) und in Risoul (19. Juli) geben, sicher ist dagegen, dass die Konkurrenten über die legendären Pässe Lautaret und Izoard fahren müssen. Der zweite Ruhetag ist in Carcassonne geplant, danach stehen die schweren Pyrenäenetappen auf dem Programm.
Zwanzig Jahre nach der „Entdeckung“ von Hautacam (Luc Leblanc siegte im Nebel) müssen die Fahrer wieder dorthin. An den beiden Tagen zuvor aber wird Raymond Poulidor kräftig gefeiert. In Luchon siegte er vor einem halben Jahrhundert, auf dem Pla d’Adet vor 40 Jahren.
Schließlich will man auch Miguel Indurain ehren, der 1994 das Einzelzeitfahren von Périgueux nach Bergerac gewann. Dieser Sieg jährt sich 2014 zum 20. Mal. Grund genug, am vorletzten Tag der Tour (Samstag, den 26. Juli) ein Einzelzeitfahren in umgedrehter Richtung (Bergerac-Périgueux) auch austragen zu lassen.
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