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BGL LigueDie Stunden der Wahrheit: Es herrscht noch drei Tage Hochspannung auf dem Transfermarkt

BGL Ligue / Die Stunden der Wahrheit: Es herrscht noch drei Tage Hochspannung auf dem Transfermarkt
Noch ein Tor im Spitzenspiel – und weg war er: Für Mayron de Almeida geht es zurück in die belgische Heimat. Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Der Montagmorgen begann mit einem Paukenschlag in Niederkorn: Torjäger Mayron de Almeida, dessen Freistoßtreffer wenige Stunden zuvor einen Prestigesieg gegen Meister Hesperingen eingeleitet hatte, wechselt nach Virton. Fluch oder Segen – die Europapokal-Auftritte der Luxemburger Mannschaften hinterlassen ihre Spuren beim Personal.

Die Nachricht war bereits am späten Sonntagabend im gelb-schwarzen Lager durchgesickert, die offizielle Bestätigung ließ noch bis zum Montagnachmittag auf sich warten: Angreifer Mayron de Almeida verlässt Niederkorn in Richtung Heimat, nach Virton – und kehrt zu seinem allerersten Verein zurück. Der Drittdivisionär wurde im Juni von N’Golo Kanté übernommen. Es waren die Grün-Weißen, die in den sozialen Medien über die Verpflichtung informierten.

Nach Bilal Hend (Versailles/F) und Elias Filet (NK Istra 1961/CRO) ist es der dritte Offensivspieler, den der Klub von Präsident Thomas Gilgemann innerhalb weniger Wochen ins Ausland ziehen lässt. Der Transfer von De Almeida ist ein herber Verlust für den Progrès: Immerhin traf der 27-jährige Belgier in dieser Saison bereits dreimal in der Conference League (davon zwei Treffer gegen Midtjylland) und zweimal in der Meisterschaft. Sein Treffer gegen Meister Hesperingen war demnach ein Abschiedsgeschenk. Niederkorn befand sich seit geraumer Zeit auf der Suche nach passendem Ersatz für Hend, jetzt muss auf die Schnelle auch die freigewordene Stelle von De Almeida neu besetzt werden. Die Uhr tickt: Bis zum 31. August (um Mitternacht) müssen sämtliche internationalen Transferdokumente abgeschickt worden sein.

Nicht nur „Restposten“

Auch Lokalrivale Déifferdeng 03 plant, zwei Angreifer neue Arbeitspapiere in der „Cité du Fer“ unterschreiben zu lassen. Denn genau wie De Almeida bei den Niederkornern haben Erico Castro (Maribor/SLO) und Amine Naïfi (1. FC Saarbrücken/D) von ihrem starken Saisondebüt profitiert – und ein nächstes Etappenziel der Fußballerkarriere angesteuert. Guillaume Trani bestätigte das Interesse mehrerer Vereine aus dem Ausland, soll laut Aussagen des Vereinspräsidenten aber bei D03 bleiben. Es kündigen sich also ein paar hektische Tage auf dem Transfermarkt an – und die Zeit, zu reagieren, wird immer kürzer. „Es ist nicht so, als wären nur noch Restposten auf dem Markt“, meinte Fabrizio Bei mit einem Lachen. „Es gibt jedes Jahr Spieler, die beispielsweise aufgrund eines Trainerwechsels unzufrieden sind und noch schnell irgendwo anders unterkommen wollen. Es ist definitiv schwerer als zu Beginn der Transferperiode, aber nicht unmöglich, gute Leute zu finden.“

Um die potenziellen Neulinge in Echtzeit beobachten zu lassen, bleibt in der letzten Augustwoche aber keine Zeit mehr: „Da muss man den Daten vertrauen, die man zur Verfügung hat: den Managern, den Zahlen auf transfermarkt.de und den Aussagen der Videoanalysten, die sich dann mit verfügbarem Bildmaterial auseinandersetzen“, erklärte Bei. Zudem nützt es dem Klub nichts, zwei weitere JT („joueurs transférés“) in den Reihen zu haben, da laut Statuten nur sieben auf dem Spielerbogen eingetragen werden dürfen. Déifferdeng 03 hält daher Ausschau nach einem besonderen Aspekt: einem jungen Spieler unter 23 – oder einem über 33, die beide nicht als JT zählen. Erst am Samstag wurde ein U23-Spieler in Differdingen getestet, aufgrund der fehlenden Erfahrung aber nicht unter Vertrag genommen. „Wir werden nicht einfach nur Leute verpflichten, um die Reihen aufzufüllen. Wenn wir nicht die Richtigen finden, werden wir uns anpassen.“

Dass die starken Conference-League-Duelle Spuren hinterlassen, empfindet Bei trotzdem keineswegs als negativ: „So kann man das nicht darstellen. Es ist eine tolle Bühne, um den Verein, die Stadt und das Land zu repräsentieren. Das Einzige, worüber ich traurig bin, ist, dass uns der Schiedsrichter bestohlen hat. Dass seit diesem Abend zwei unserer Spieler auf den Radar von Klubs eines höheren Niveaus geraten sind, hat für mich aber keinen bitteren Nachgeschmack. Der Transfer von Castro ist absolut korrekt über die Bühne gegangen. Ich würde sofort unterschreiben, wenn es nächstes Jahr wieder so wäre – allerdings mit einem besseren Ausgang des Spiels …“

Maxime Chanot verlässt New York

Vor zwei Wochen begann das Rätselraten um Maxime Chanot – seit Montag gibt es etwas mehr Klarheit: Wie mehrere französische Medien, darunter L’Equipe und Corse matin, berichteten, wird der Innenverteidiger in die Ligue 2 wechseln: Bei Ajaccio soll er einen Zweijahresvertrag mit Option auf ein weiteres Jahr unterzeichnen. Er wird am Dienstagnachmittag im neuen Verein erwartet. Chanot stand letztes Wochenende nicht im Kader des New York City FC, eine Woche zuvor schmorte er auf der Bank. Der 33-Jährige war 2016 von Courtrai in den „Big Apple“ gewechselt und wurde dort 2021 Meister in der MLS. (chd)