Zweistündige Regenunterbrechung, erster Satzverlust – und am Ende doch ein souveräner Sieg: Federer ist ohne größere Probleme in das Achtelfinale eingezogen. Der fünfmalige Turniersieger aus der Schweiz gewann am Sonntag (Ortszeit) gegen den Spanier Marcel Granollers 4:6, 6:1, 6:1, 6:1.
Die Regenunterbrechung kam Roger Federer zugute. (Bild: AP)
Zwei Tage nach ihrem Sieg gegen die Weltranglisten-Siebte Angelique Kerber (Deutschland) setzte sich die 17-Jährige auch gegen die an Nummer neun gesetzte Jelena Jankovic (Serbien) durch. Nach 2:02 Stunden Spielzeit nutzte die mit Abstand jüngste Tennisspielerin im Feld ihren ersten Matchball zum 7:6 (8:6), 6:3-Erfolg und zog zum ersten Mal bei einem Grand-Slam-Turnier in die Runde der besten acht ein.
Dort wartet mit der ungesetzten Chinesin Peng Shuai eine weitere lösbare Aufgabe. Bencic hat 2013 die Juniorinnen-Konkurrenz der French Open und in Wimbledon gewonnen und kassiert für ihren Viertelfinal-Einzug ein Preisgeld von rund 370.000 Dollar.
„Das ist ein Traum“, sagte die Weltranglisten-58. nach ihrem ersten Auftritt in der Night Session im 22.000 Zuschauer fassenden Arthur Ashe Stadion in New York. „Im ersten Spiel war ich noch überwältigt von der Atmosphäre, daran muss man sich erst gewöhnen.“
Bencic ist die jüngste US-Open-Viertelfinalistin seit Martina Hingis 1997 und die jüngste Grand-Slam-Viertelfinalistin seit der Tschechin Nicole Vaidisova 2006 bei den French Open in Paris. Die Schweizerin Hingis war 16 Jahre alt, als sie vor 17 Jahren die US Open gewann. Hingis’ Mutter Melanie Molitor ist die Trainerin von Bencic, die jüngste Spielerin unter den Top 100. Die Schweizerin spielte 2013 noch bei den Juniorinnen, gewann die Titel bei den French Open und in Wimbledon und rangierte im Ranking auf Platz 212. Bencic schlug bereits zwei Mal auf Kockelscheuer auf: 2011 (Erstrundenniederlage in der Qualifikation) und 2012 (Erstrundenniederlage in Runde 1 des Hauptfeldes gegen die spätere Siegerin Venus Williams). Letztere hatte nach dem Auftaktsieg in Luxemburg lobende Worte für die damals 15-Jährige: „Der Himmel ist die Grenze. Sie ist sehr konstant, bewegt sich sehr gut und macht nicht viele Fehler. Das sind alles sehr aussichtsreiche Punkte. In diesem Alter geht es nicht unbedingt um den Sieg, aber darum, das Spiel zu entwickeln, das man in drei, vier Jahren haben will.“
Mit Jankovic schied bereits die siebte Top-Ten-Spielerin aus. Maria Scharapowa verlor im Duell der ehemaligen Weltranglisten-Ersten gegen Caroline Wozniacki nach 2:37 Stunden 4:6, 6:2, 2:6. Die 24 Jahre alte Dänin steht erstmals seit den Australian Open 2012 wieder bei einem der vier Majors im Viertelfinale.
„Die Saison hatte einige Höhen und Tiefen. Es fühlt sich gut an, dass ich wieder so spiele, wie ich spielen möchte“, sagte Wozniacki, deren beste Zeit vier Jahre zurückliegt. Insgesamt 67 Wochen stand sie in den Jahren 2010 und 2011 auf Platz eins der Weltrangliste. „Ich habe nie an mir gezweifelt. Ich weiß, dass ich an einem guten Tag jede schlagen kann“, sagte Wozniacki vor dem Viertelfinale gegen die an Nummer 13 gesetzte Italienerin Sara Errani.
Einen großen Erfolg feierte auch der Österreicher Dominic Thiem. Nach seinem 6:4, 6:2, 6:3-Sieg gegen den Spanier Feliciano Lopez steht der 20-Jährige bei seinem US-Open-Debüt erstmals im Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers. Wie Bencic ist auch der 20 Jahre alte Wiener zum ersten Mal in New York am Start, nach dem 6:4, 6:2, 6:3 gegen Feliciano Lopez aus Spanien trifft er nun auf den Tschechen Tomas Berdych. „Es ist unglaublich, heute hat alles zusammengepasst“, sagte Thiem: „Ich bin mehr als glücklich.“
Am Montagabend qualifizierte sich bei den Herren Novak Djokovic (Serbien, 1/1) als erster Spieler für das Viertelfinale: 6:1, 7:5 und 6:4 besiegte der Serbe Philipp Kohlschreiber (Deutschland/22). Djokovic blieb auch im vierten Spiel ohne Satzverlust.
Auch Serena Williams (USA, 1/1) ist ohne Satzverlust ins Viertelfinale eingezogen. Die Titelverteidigerin besiegte die Estin Kaia Kanepi mit 6:3, 6:3. Im Kampf um den Einzug in die Vorschlussrunde trifft die Weltranglisten-Erste auf die Italienerin Flavia Pennetta.
Tennis in Zahlen
Herren, 3. Runde (Sonntag): Federer (Schweiz/2) – Granollers (Spanien) 4:6, 6:1, 6:1, 6:1; Berdych (Tschechien/6) – Gabaschwili (Russland) 6:3, 6:2, 6:1; Dimitrow (Bulgarien/7) – Goffin (Belgien) 0:6, 6:3, 6:4, 6:1; Monfils (Frankreich/20) – Gasquet (Frankreich/12) 6:4, 6:2, 6:2; Cilic (Kroatien/14) – Anderson (Südafrika/18) 6:3, 3:6, 6:3, 6:4; Bautista-Agut (Spanien/17) – Mannarino (Frankreich) 7:5, 6:2, 6:3; Thiem (Österreich) – López (Spanien/19) 6:4, 6:2, 6:3
Herren, Achtelfinale (Montag): Novak Djokovic (Serbien, 1/1) – Philipp Kohlschreiber (Deutschland/22) 6:1, 7:5 und 6:4
Damen, Achtelfinale (Sonntag): Bencic (Schweiz) – Jankovic (Serbien/9) 7:6 (6), 6:3; Shuai (China) – Safarova (Tschechien/14) 6:3, 6:4
Damen, Achtelfinale (Montag): S. Williams (USA/1) – Kanepi (Estland) 6:3, 6:3, Pennetta (Italien/11) – Dellacqua (Australien/29) 7:5, 6:2
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