Headlines

«Baby Fed» ist fast erwachsen

«Baby Fed» ist fast erwachsen
(AFP/Leon Neal)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

„Baby Fed“ – so lautet der (mittlerweile ungeliebte) Spitzname von Grigor Dimitrov, Topspieler des bulgarischen Davis-Cup-Teams, das ab Freitag in Howald auf Luxemburg trifft. Ein Porträt der Nummer 16 der Welt, der eine große Zukunft vorhergesagt wird.

Schaut man sich ein Spiel des 24-Jährigen an, ist einem sofort klar, wo der Spitzname herkommt: Die Bewegungen und Schläge sehen denen von Roger Federer unglaublich ähnlich, vom Aufschlag bis zu der perfekten einhändigen Rückhand. Zu Beginn war das für einen jungen Tennisspieler natürlich eine Ehre, mit dem wohl größten Spieler aller Zeiten verglichen zu werden. Aber Dimitrov merkte dann vor einigen Jahren auch, dass es besser ist, diesen Spitznamen nicht zu sehr in den Mittelpunkt zu stellen: „Ich fühle mich natürlich geehrt. Aber ich weiß jetzt, wer ich bin, und ich will meinen eigenen Stil aufbauen.“

Grigor Dimitrov lässt Tennisspielen leicht aussehen. (Bild: AFP/Leon Neal)

Alle Experten sagen Dimitrov seit Jahren eine große Karriere mit Grand-Slam-Siegen voraus. John McEnroe sagte Anfang 2015 über ihn: „Dimitrov wird den Durchbruch schaffen und ein Grand-Slam-Turnier gewinnen. Ich denke, er kann Novak Djokovic in Wimbledon besiegen.“ In diesem Jahr wurde nichts daraus: Dimitrov verlor in Runde 3 gegen Richard Gasquet. 2014 stand er übrigens im Halbfinale.

Maria Scharapova

Auch für Andy Roddick, ehemalige Nummer 1 aus den USA, hat der Bulgare „alles: Aufschlag, die Variation, die Returns, er bewegt sich gut“. Bei Grigor Dimitrov sieht alles immer sehr leicht aus, wie bei Federer. Dies ist wohl auch das Problem: Der Rechtshänder hat zu viele Optionen und kriegt es mental nicht immer auf die Reihe, die richtige zu wählen. Tennis-technisch ist das Potenzial vorhanden.

Arbeiten muss er vor allem im physischen und mentalen Bereich. Den ersten Teil erledigte Dimitrov, als er den australischen Coach Roger Rasheed engagierte. Rasheed gilt als Fitness-Guru und führte Dimitrov auf den richtigen Weg und in ihrer anderthalbjährigen Zusammenarbeit, die vor kurzem endete, in die Top 10 (Link).

Im Alter von drei Jahren begann Dimitrov mit dem Tennisspielen. Sein Vater sägte einen Erwachsenenschläger auf die richtige Größe ab. „Tennis ist in meinen Genen. Mein Vater war Trainer. Er brachte mir die ganze Technik bei“, erklärte der Rechtshänder 2014.

Grigor Dimitrov, der wie Federer von der Management-Firma Team 8 betreut wird, hat auch einem hohen Glamour-Faktor: Der Bulgare, der vor kurzem auf Platz 10 der „50 Sexiest Men Alive by MTV“ gewählt wurde, ist seit 2012 mit Maria Scharapova liiert.

„Es ist schön, jemanden zu haben, der versteht und respektiert, was man macht“, erkläre die fünfmalige Grand-Slam-Siegerin vor kurzem in einem Interview mit der Financial Times.

Lesen Sie auch:

Muller bezwingt Nummer 11