Es war schon im Vorfeld gewusst, dass ein Platz eins im Medaillenspiegel nur schwer zu verteidigen wäre. Besonders im Schwimmbecken fehlten ehemalige Leistungsträger wie Raphaël Stacchiotti, Julie Meynen oder Monique Olivier, die jahrelang zu Goldgaranten der COSL-Delegation gehörten. So gab es 2023 insgesamt sieben Goldmedaillen weniger im Schwimmen als bei den vorherigen Spielen in Montenegro. In der Leichtathletik waren es drei weniger als vier Jahre zuvor. „Zudem gab es Differenzen bei der Größe der Delegation. Zypern war mit 188 Athleten angereist, Malta hatte 215 Sportler nominiert. Das gab es in der Geschichte der Spiele noch nie“, fasste Missionschef Alwin de Prins nach dem letzten Wettbewerb zusammen.
Auch die Auswahl der Sportarten, die nicht gerade zu den typischen Disziplinen in Luxemburg gehören, wie etwa Squash oder Segeln, hatten Einfluss auf den Medaillenspiegel, fügte der Ex-Schwimmer hinzu: „Ich muss allerdings hinzufügen, dass beide Verbände hier einen guten Eindruck hinterlassen haben.“ Er hob auch die Leistungen der Kollektivsportarten hervor, mit u.a. der Goldmedaille der Basketballherren am letzten Tag.
Dies führte dann auch zu einer weiteren Erkenntnis, für die man beim COSL bislang noch keine wirklichen Erklärungen hat: das Abschneiden der Luxemburger Frauen. Während mit Lena Bidoli, Patrizia Van der Weken und den 3×3-Damen nur drei Goldmedaillen bei den Frauen herausgesprungen sind, gab er deren 13 bei den Männern. „Wir haben schon in Montenegro eine Tendenz erkannt. Es bereitet mir Sorgen und wir müssen herausfinden, woran es liegt.“ Auch die Gesamtzahl der Podiumsplätze bei den Frauen liegt mit 18 Medaillen (3 Gold, 7 Silber, 8 Bronze) deutlich unter dem Ergebnis der Männer (48) – wobei die Delegation fast zur Hälfte aus Damen bestand.
Trotzdem ist der COSL mit der Ausbeute und den Leistungen der Athleten „global gesehen zufrieden. Aber es muss noch eine detaillierte Analyse der jeweiligen Verbände gemacht werden.“
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