Einmal Gold und zweimal Silber standen nach dem verlorenen Einzel-Finale am Ende beim Fahnenträger der Eröffnungszeremonie zu Buche. Der 30-jährige Landesmeister hatte am Samstag seinen Freund und Teamkollegen Luka Mladenovic im FLTT-Clasico im Halbfinale problemlos in drei Sätzen geschlagen. Das Endspiel allerdings verlor er in weiteren drei Sätzen gegen den Malteser Felix Wetzel. Obschon es besonders im zweiten Satz eng zuging, konnte der COSL-Athlet nicht viel ausrichten.
Beide Finalisten kennen sich bestens: Immerhin spielen beide in der österreichischen Bundesliga. Auch dort gab es den besseren Ausgang für den ehemaligen deutschen Jugendnationalspieler, der inzwischen für Malta startet. „Ich wusste, dass er ein Gegner ist, der schwer zu spielen ist, da er auf einem anderen Rhythmus spielt als ich. Ich war ja auch knapp am Satzgewinn dran. Wenn ich den zweiten für mich entscheide, verläuft die Partie vielleicht anders.“ Glod musste die Überlegenheit seines Gegenübers anerkennen. „Er war stärker.“
Die Dreisatz-Niederlage änderte ohnehin nichts an seiner Bilanz. „Ich bin zufrieden mit meiner Leistung“, sagte Glod. „Ich habe wirklich mein Maximum gegeben und alles versucht.“ Denn der Bodenbelag und die Bälle entsprachen nicht den Standards, nach denen die Luxemburger jede Woche spielen. „Wir haben uns aufgrund der Bedingungen wirklich in dieses Turnier hineinkämpfen müssen. Wir haben nichts zu bereuen“, fasste er die Leistung zusammen, die er an der Seite von Mladenovic auf die Platte gebracht hat.
Die ganz besondere Kommode
Es war nämlich eine Woche der Höhen und Tiefen für das unzertrennliche Duo. „Es ging los mit einer absoluten Euphorie – bis ganz runter in die tiefste Depriphase“, sagte Glod. Gemeint war der Moment, als er die Luxemburger Fahne ins Stadion tragen durfte – aber ebenso die unfassbar bittere Finalniederlage im Team-Wettbewerb, wo er zwei Matchbälle ungenutzt ließ. „Wir haben uns nochmal richtig zusammengerissen, um das hier auf die beste Art und Weise zu Ende zu bringen. Es wird eine Woche sein, an die ich mich auch noch in ein paar Jahren erinnern werde.“ Im Doppel nahmen die beiden dann Revanche gegen die Malteser. Für Glod war es das erste JPEE-Gold im dritten Anlauf. „Ich wollte das unbedingt schaffen, um ein Häkchen hinter dieses Zwischenziel machen zu können. Es macht mich wirklich froh. Es war ein toller Moment.“
Besonders über seine Konstanz freute sich Glod: „Ich habe es zustande gebracht, Abstraktion meiner Gefühle zu machen und mich einzig und allein auf mein Match zu konzentrieren. Ich konnte das schnell abhaken und dann sofort mit dem nächsten Spiel weitermachen. Eigentlich war es nichts, das ich mir unbedingt als Ziel für diese Woche gesetzt hatte, aber ich wusste, dass es aufgrund des Pensums keine Zeit geben würde, um lange an etwas festhängen zu bleiben. Ich konnte konstant auf meinem Niveau bleiben und auch daran festhalten. Ich habe mir selbst weniger Druck gemacht und gehe mit drei Medaillen nach Hause.“ Die werden jetzt zu Hause in Helzingen einen Ehrenplatz bekommen, auf der Kommode, „wo meine wichtigen Preise hängen“.
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