Die meisten Vereine der Total League der Damen werden den Neustart in die Saison nach der dreimonatigen Corona-Pause mit dem gleichen ausländischen Spielerinnen angehen, die auch noch Ende Oktober auf dem Parkett standen. Es gibt wenige Ausnahmen, wie in Ettelbrück, wo die verletzte Jelena Jovanovic durch Jovana Jaksic ersetzt wird. Auch in Steinsel, Contern und Bartringen gab es Änderungen auf den Profi-Positionen.
Gerade diese drei Mannschaften stehen zurzeit auf den letzten drei Tabellenrängen und haben für den „Restart“ der Spielzeit 2020/21 allesamt die Förderung des eigenen Nachwuchses als oberste Priorität angegeben. Die beste Klassierung der Tabellenschlusslichter hat zurzeit Steinsel, mit einem Erfolg gegen Contern, inne. Bei der Amicale musste man kurzfristig umdisponieren, weil Alexandra Williams nicht mehr nach Luxemburg zurückkehren wollte. Ersatz wurde mit Laina Snyder gefunden, die aufgrund eines positiven Corona-Tests allerdings nicht wie geplant in der vergangenen Woche in Luxemburg eingetroffen ist. In der Verpflichtung von Snyder sieht Trainer Thierry Kremer dennoch keinen Widerspruch. „Wir möchten weiterhin unsere jungen Spielerinnen einbauen. Ich denke, dass die Spielzeiten vom Herbst dies auch bestätigen. Daran ändert auch der Wechsel auf der Ausländerposition nichts, für diese Position besitzen wir zudem keine eigenen Alternativen. An unserem Konzept wird nicht gerüttelt. Wir haben im September mit zwei Profis begonnen und wollen auch so weiterfahren.“
Allgemein bin ich aber überrascht über die aktuelle Fitness
Zwei Profispielerinnen demnach für Steinsel. Contern, das noch ohne Erfolg in dieser Saison ist, hat sich seinerseits dafür entschieden, nur mit einer ausländischen Verstärkung weiterzumachen. Nach der Rückkehr von Rachel Howard in die spanische Liga wird das Team von Trainerin Fabienne Fuger in den kommenden Wochen nur mit Leah Somerfield antreten. „Wir haben eine gute Jugend und am Ende wird es sich auszahlen, auf unsere eigenen Spielerinnen zu bauen. In der allgemeinen Ungewissheit, ob und wie die Saison zu Ende gespielt wird, ist es besser, die kommende Spielzeit ordentlich vorzubereiten. Unsere jungen Spielerinnen können und müssen somit mehr Verantwortung übernehmen. Sie werden sich steigern und das Team wird in der nächsten Meisterschaft wieder konkurrenzfähig sein. Ich bereite konsequent die nächste Saison vor und möchte die Mannschaft voranbringen. Ich hoffe nur, dass wir von Verletzungen verschont bleiben. Ganz ohne Ausländerin zu spielen, war nie eine Option.“
Wir haben eine gute Jugend und am Ende wird es sich auszahlen, auf unsere eigenen Spielerinnen zu bauen
Wie Kremer und Fuger ist auch der Bartringer Trainerkollege Tom Kries, dessen Team ebenfalls noch ohne Erfolg ist, äußerst skeptisch, was den normalen Fortgang der Saison betrifft. „Auf dieser Ungewissheit beruht auch unsere Entscheidung, keine Ausländerinnen mehr zu verpflichten. So gehen wir wenigstens kein finanzielles Risiko ein. Auch mit zwei Profispielerinnen hätten wir vielleicht den letzten Platz nicht vermeiden können. Es ist demnach besser, wir agieren mit unseren Basketballerinnen und diese lernen etwas.“
Bartringen verzichtet also auf Profispielerinnen in diesem unsicheren Umfeld und hat ein neues Konzept ausgearbeitet, um die weibliche Jugend zu fördern. Hier sind Mike Feyder, Pierre Backes, Frank Arendt und Tom Kries federführend. „Wir wollen das Niveau anheben. Es wird nicht einfach in der ersten Phase, wir werden unsere Spiele verlieren und wohl recht deutlich. Aber das müssen wir in Kauf nehmen: Wir verbessern uns und lernen daraus. Wir starten jetzt bereits die Vorbereitung auf die nächste Saison und hoffen dann richtig mitspielen zu können. Im Endeffekt denke ich, dass wir nicht falsch gehandelt haben, wenn wir auf unsere eigene Jugend setzen.“
Vorbereitung und Ungewissheiten
Seit drei Wochen, nach den letzten Lockerungen für den Sportbetrieb, laufen überall wieder die regulären Trainingseinheiten. In Bartringen hatte jede Spielerin Ende Oktober ein Trainingsprogramm erhalten. „Nicht einmal gemeinsame Laufeinheiten waren möglich. Jede hat versucht, irgendwie in Form zu bleiben. Spielen und Erfahrungen sammeln ist momentan das Wichtigste“, so Sparta-Coach Kries.
Contern hat, soweit es möglich war, in Vierergruppen trainiert. „Seit den neuen Bestimmungen haben wir wieder normales Training. Die Vorbereitung ist nicht dieselbe wie im Sommer, im Hinblick auf eine neue Saison. Aber alle Spielerinnen sind sehr motiviert. Sie haben viel Spaß und sind voll engagiert. Alle möchten auch spielen, wissen aber, dass es nicht einfach wird“, so die Conterner Trainerin, die unterstreicht, dass jede individuell gearbeitet hat und physisch auf einem guten Niveau ist.
Auch mit zwei Profispielerinnen hätten wir vielleicht den letzten Platz nicht vermeiden können
In Steinsel hat Kremer versucht, seine Mannschaft mit Online-Programmen fit zu halten. „Allerdings war auch Eigenverantwortung gefordert. Allgemein bin ich aber überrascht über die aktuelle Fitness. Jetzt trainieren wir wieder viermal die Woche, absolut nach Vorschrift und ohne Umkleiden und Duschen in der Sporthalle.“ Ohne Spiele seit Ende Oktober starten alle drei Vereine in eine ungewisse Zukunft. Keiner der befragten Trainer kennt den aktuellen Wert seines Teams. Gemeinsam teilen sie viele unbeantwortete Fragen bezüglich der Tests vor den angesagten Partien: ob ihre berufstätigen Spielerinnen zahlreiche Quarantänen in Kauf nehmen, ob die Spiele wenigstens gestreamt werden und so einem Publikum zugänglich sein werden. Und vieles mehr, was aktuell das Virus betrifft und die ganze Bevölkerung beschäftigt.
Die Profispielerinnen zum Restart
Bartringen: kein Ersatz für Leidel und Swan
Contern: Leah Somerfield, kein Ersatz für Howard
Düdelingen: unverändert – Pele Gianotti, Shalonda Winton
Esch: unverändert – Tatsiana Likhtarovich, Michaela Stejskalova
Ettelbrück: Daisa Alexander, Jovana Jaksic (Ersatz für die verletzte Jovanovic)
Hostert: unverändert – Alexandra Louin, Reili Richardson
Musel Pikes: unverändert – Mikyala Ferenz, Bridget Yoerger
Steinsel: Frankie Wurtz, Layna Snyder (Ersatz für Williams, die aus persönlichen Gründen nicht zurückkehrt)
Walferdingen: unverändert – Amanda Cahill, Samantha Logic
Im Überblick
Neuer Spielplan Hinrunde:
Nachholspiel 4. Spieltag, 6. Februar:
17.30: Musel Pikes – Ettelbrück
6. Spieltag, 13. Februar:
18.30: Bartringen – Steinsel
19.00: Hostert – Walferdingen
19.30: Contern – Esch
14. Februar:
15.15: Ettelbrück – Düdelingen
7. Spieltag, 20. Februar:
19.00: Walferdingen – Musel Pikes
19.30: Contern – Bartringen
21. Februar:
15.15: Ettelbrück – Hostert
16.00: Esch – Düdelingen
8. Spieltag, 27. Februar:
17.30: Bartringen – Walferdingen
17.30: Düdelingen – Contern
18.30: Steinsel – Musel Pikes
19.00: Hostert – Esch
9. Spieltag, 6. März:
17.30: Düdelingen – Hostert
18.30: Esch – Steinsel
7. März:
15.15: Ettelbrück – Contern
16.30: Musel Pikes – Bartringen
Der neue Spielmodus:
Qualifikation: Hin- und Rückrunde mit je acht Spielen
Titel-play-off: Entscheidungsspiel zwischen dem 5. und 6. sowie dem 3. und 4. der Qualifikation
Halbfinale (best-of-three): Gewinner der Partie 5./6. gegen den 1. der Qualifikation sowie Gewinner der Partie 3./4. gegen den 2. der Qualifikation
Finale (best-of-three): Gewinner der Halbfinalpaarungen
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