Am Montagmorgen gegen zehn Uhr wurde das offiziell, was schon zu erwarten war: Die US-amerikanische Mannschaft Lidl-Trek, die seit Wochenbeginn nun so heißt, hat Alex Kirsch für die am 1. Juli startende Tour de France nominiert. Mit Kevin Geniets (Groupama-FDJ), Bob Jungels (Bora-hansgrohe) und Alex Kirsch sind damit drei Luxemburger bei der „Grande Boucle“ dabei.
Die Verantwortlichen von Lidl-Trek kamen nach Kirschs starken Leistungen aus den letzten Wochen an einer Nominierung des Luxemburgers nicht vorbei. Neben ihm werden Sprinter Mads Pedersen, Jasper Stuyven, Juan Pedro Lopez, Giulio Ciccone, Tony Gallopin, Quinn Simmons und Mathias Skjelmose in Bilbao an den Start gehen. Während Skjelmose, der kürzlich die Tour de Suisse gewann, die Gesamtwertung anpeilt, wird es für Kirsch darum gehen, die Sprints von Pedersen optimal vorzubereiten.
An der Seite von Pedersen
Für den 31-Jährigen ist es nach dem letzten Jahr die zweite Teilnahme an der Tour. 2022 musste er die Rundfahrt krankheitsbedingt auf der 6. Etappe verlassen. In diesem Jahr scheint Kirsch stärker als je zuvor. „Man braucht sich nur die letzten drei Rennen anzusehen, die er gefahren ist“, sagt Glen Leven, Team Support Manager von Lidl-Trek. Leven übernimmt die Aufgaben eines technischen Direktors bei der Mannschaft. „In Rom sprintete er auf Platz zwei, dann gewinnt er das Zeitfahren und das Straßenrennen der Landesmeisterschaft. Der Trend bei ihm zeigt deutlich nach oben“, führt er aus.
Mit der Aufgabe als Helfer von Pedersen gibt sich Kirsch dabei vollends zufrieden. „Er kennt seine Rolle, das Team kennt sie auch. Es ist aber auch schön, wenn er mal eine Freikarte bekommt, wie beim Giro. Nach so vielen Ehrenplätzen bei der Meisterschaft trägt er nun das Landesmeistertrikot. So ein Doppelsieg ist besonders schön“, sagt Leven.
Kirsch noch nicht ausgereift
Mit 31 Jahren wird Kirschs Karriere mit zwei Profisiegen noch runder. In einem Alter, wo einige Profis mit der Leistung schon abbauen, kommt Kirsch erst richtig in Fahrt. „Alex war einfach noch nicht ausgereift“, erklärt Leven, der seit 2015 bei dem Radsportteam angestellt ist. „In einem WorldTour-Team lernst du jedes Jahr hinzu. Sein Alter, seine abgespulten Kilometer, das hilft alles. Wenn du nicht ausgereift bist, dann entwickelst du dich weiter. Man sieht oft Fahrer, die am Limit zur WorldTour kommen. Dann entwickeln sie sich nicht mehr. Bei Alex geht die Entwicklung stets nach oben. Er ist nicht mehr wegzudenken. Sowohl in den Klassikern als auch in den Grand-Tours ist er ein ganz wichtiger Mann.“
Selbst ein Unfall am Vortag des Straßenrennens hatte Kirsch nicht aus dem Konzept gebracht. Am Samstag wurde er von einem Auto angefahren, schlimmere Verletzungen blieben aus. Doch auch im Kopf war Kirsch nach diesem Unfall am Sonntag voll auf der Höhe. „Der Sieg am Mittwoch im Zeitfahren hat auch dazu geführt, dass der Unfall schnell abgehakt war und er nach vorne blicken konnte“, sagt Leven.
Kirsch kann sich nun freuen, im Landesmeistertrikot nach und durch Frankreich zu reisen. „So ein Trikot ist für ein Team immer wichtig“, weiß Leven. „Es ist anders als ein normales Teamtrikot, das gefühlt 40 andere Fahrer tragen. Es sticht hervor und ist für Medien und Marketing sehr wichtig.“ Doch wie weit kann Kirsch noch gehen? „Ich glaube, es wäre schön, wenn er noch ein anderes UCI-Rennen außerhalb der Landesmeisterschaften gewinnen würde. Er soll es aber nun auch genießen: Ein Jahr im rot-weiß-blauen Trikot – das hat er sich verdient.“
Berton offiziell für die Tour vorgestellt
Am Montag wurde ebenfalls offiziell, dass Nina Berton für ihr Team Ceratizit WNT Pro Cycling an der „Tour de France femmes“ teilnehmen wird. Das gab ihr Team bekannt. Die Rundfahrt beginnt am 23. Juli in Clermont-Ferrand und wird am 30. Juli mit einem Zeitfahren rund um Pau enden.
ëch fréë mëch schon op e Samsteg..