Vier Minuten waren in Estland gespielt, da lag Käerjeng schon mit 0:3 zurück. Eine Erklärung für den verpatzten Anfang hatte Pierre Veidig kurz nach dem Spiel noch nicht. „Es war nicht einmal eine beeindruckende Atmosphäre in der Halle, die uns hätte aus der Ruhe bringen können. Es waren vielleicht 200 Zuschauer da. Der Start war dennoch kompliziert. Wir haben sofort ein 3:0 kassiert und dann, nachdem wir auf 6:4 herangekommen waren, noch einmal ein 7:0.“
Nach knapp 17 Minuten war der Rückstand auf Tallinn so schon auf 4:13 angewachsen. Besonders in der Offensive fehlte es an Effizienz. Von 13 Schüssen aufs Tor hatte der luxemburgische Vizemeister bis dahin eben nur vier verwandelt. „Das Problem war, dass wir zu oft das Tor nicht getroffen haben. Der gegnerische Torhüter hatte dazu einige gute Paraden und hat uns wirklich vor Probleme gestellt“, so Nationalspieler Veidig: „Wir haben auch unsere Kreisläufer nicht gefunden, was eigentlich unsere Stärke ist.“
Weiterkommen in der eigenen Hand
Erst kurz vor der Pause konnte Käerjeng durch einen Doppelpack von Lallemang und ein Tor von Temelkov den Rückstand etwas verkürzen. Beim Stand von 10:16 ging es schließlich in die Pause. „Zoran hat uns in der Umkleide wachgerüttelt. Denn es war unsere eigene Schuld. Wir haben viel zu viele Chancen liegen gelassen.“
Der HBK-Trainer schien genau die richtigen Worte gewählt zu haben. Mit einem 3:0 kehrte seine Mannschaft zurück aufs Parkett. Unter dem Impuls von Y. Lallemang und Trivic kamen die Käerjenger nun immer besser in Fahrt, zeigten Kampfgeist und blieben am Gegner dran. Neuzugang Blazevic verkürzte in der 43. auf 17:19.
Lallemang glich wenig später mit einem Doppelpack zum 22:22 aus, von der Siebenmeterlinie brachte Trivic den HBK in der 53. schließlich erstmals in der Partie in Führung (23:22). In einer spannenden Schlussphase konnte sich kein Team mehr absetzen. 28 Sekunden vor Schluss stand es 26:26, Radojevic nahm vor dem letzten Angriff seiner Mannschaft noch einmal ein Time-out. Doch es blieb beim Unentschieden.
„Wir hatten noch die Möglichkeit, mit dem letzten Ball die Partie für uns zu entscheiden, das hat leider nicht geklappt. Die zweite Halbzeit war aber vielversprechend. Wir haben eine starke Reaktion gezeigt“, so Veidig im Hinblick auf das Rückspiel am kommenden Samstag: „Wenn es uns gelingt, über die gesamte Partie so zu spielen wie in der zweiten Hälfte, ist noch alles möglich. Wir haben alles in unserer Hand.“
Statistik
Tallinn: Kütt (15 Paraden) – O. Kont 6, Pirk, Harju, Arnover, Neudorf, Liinat 2, Liiv 3, Nogene, Patrael, G. Kont 1, Shcherban 7/1, Gumyanov 6, Männik 1, Kippari
Käerjeng: Michels (13 P.), Van-Zeller (1 P.), M. Lallemang – Temelkov 2, Trivic 6/2, Huberty, Hodzic, Karamehmedovic, Edgar 1, Veidig, Blazevic 2, Pucnik 2, Y. Lallemang 8, Darnois, Zekan 4, Vrgoc 1
Schiedsrichter: Pagh/Pontoppidan (DEN)
Zeitstrafen: Tallinn 1 – Käerjeng 2
Siebenmeter: Tallinn 1/3 – Käerjeng 2/2
Zwischenstände: 5’ 3:1, 10’ 7:4, 15’ 11:4, 20’ 13:5, 25’ 15:7, 30’ 16:10, 35’ 16:12, 40’ 18:15, 45’ 22:18, 50’ 22:21, 55’ 24:24
Zuschauer: 200 (zahlende)
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