Hunde sind seit Jahrtausenden Begleiter der Menschen. Doch erst seit dem 17. Jahrhundert werden sie gezielt auch zur Rettung von Menschen eingesetzt. So züchteten die Mönche im Hospiz auf dem Großen St. Bernhard eine Hunderasse, die seitdem als Bernhardiner bekannt wurde. Aufgabe der Hunde war es zunächst, Verirrte in der Schneelandschaft sicher zum Kloster zu bringen. Inzwischen haben Hunde vielfältige Aufgaben übernommen.
Ausbildung
Ein Hund ist nicht von Natur aus ein Rettungshund. Dafür gibt es eine bestimmte Ausbildung. Zunächst darf der Hund nicht aggressiv reagieren, weder auf die Umwelt noch auf Artgenossen. Ist das Tier von ruhigem Grundgemüt, kann man beginnen, ihn darin ausbilden, zunächst sicher über unterschiedliches Gelände zu gehen. Anschließend wird er in Sucharbeit trainiert und muss – hat er eine Person oder einen Gegenstand gefunden – dies auch mit Bellen oder Heranführen seines Hundeführers anzeigen. Nach all den erworbenen Fähigkeiten legen die Hunde eine Eignungsprüfung ab, bevor sie als Rettungshunde eingesetzt werden können. Für die Tiere gibt es folgende verschiedene Einsatzmöglichkeiten.
Flächensuchhunde
Bei dieser Aufgabe muss der Hund auf einer großen Fläche oder in einem Waldstück eine Person ausfindig machen. Trainiert wird das Tier, indem sich eine Person versteckt. Der Hund muss die Witterung aufnehmen, sich zu dem Versteckten begeben und ein Zeichen des Findens geben. Eingesetzt werden solche Hunde bei der Suche von vermissten Kindern oder Personen, die sich im Gelände verlaufen haben. Findet der Hund die Person, kann er am Ort verbleiben und mit Bellen den Hundeführer herbeirufen. Er kann auch zwischen gesuchter Person und dem Hundeführer pendeln und so zum Vermissten führen. Für die Flächensuche sind vor allem Jagdhunderassen geeignet.
Trümmerhund
Schwieriger ist die Aufgabe eines Trümmerhundes. Dieser muss unter einem Schuttberg eine verschüttete Person ausfindig machen. Ein solcher Katastrophenhund muss in der Lage sein, unter vielen verschiedenen Gerüchen menschliche herauszufiltern, und anzeigen, wo sich der Verschüttete befindet. Dabei soll der Hund auch sehr trittsicher sein und er muss sich auf rutschendem Geröll bewegen können. Trümmerhunde werden bei Erdbeben oder auch in militärischen Auseinandersetzungen eingesetzt. Neben den Fähigkeiten des Hundes werden auch hohe Anforderungen an den Hundeführer gestellt, der zum Beispiel große psychische Belastungen aushalten muss. Besonders geeignet für die Trümmersuche haben sich Deutsche Schäferhunde gezeigt.
Lawinenhund
Bei einem Lawinenhund werden besondere Anforderungen an seinen Geruchssinn gestellt. Der Hund muss sich im Gelände sicher bewegen können und gleichzeitig wird von ihm auch gefordert, unter einer dichten Schneedecke einen Menschen ausfindig zu machen. Findet der Hund den Verschütteten, so zeigt er mit Bellen und Scharren den Fundort an. Die Helfer können dann vorsichtig mit dem Ausgraben des Vermissten beginnen.
Lawinenhunde gehören im Allgemeinen zu den Bergrettungsstaffeln. Zu ihren Fähigkeiten, sich sicher im Schneegelände bewegen zu können, werden den Hunden noch weitere Eigenschaften beigebracht. So muss sich der Hund ruhig verhalten, wenn er zum Beispiel in einem Geschirr an unwegsamen Unglücksorten abgeseilt wird. Die Hunde werden auch trainiert, sich ruhig unter einem heranfliegenden Rettungshubschrauber zu verhalten und sich mittels einer Winde an Bord holen zu lassen. Gute geeignete Hunderassen sind Golden Retriever oder Australian Shepherd.
Wasserrettungshund
Wie der Name es sagt, soll ein Wasserrettungshund Menschen zu Hilfe kommen, die in einem See oder einem Fluss in Not geraten sind. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen kann der Hund mit einem bestimmten Geschirr zur in Not geratenen Person schwimmen. Diese kann sich dann festhalten und sich vom Hund ins Sichere ziehen lassen. Zum anderen können Hunde sogar ohnmächtige Personen an Land bringen. Weiterhin können die Hunde Rettungsschwimmer zum Opfer begleiten. Der Rettungsschwimmer hält dann die zu bergende Person fest, der Hund zieht beide ans Ufer. Hierfür geeignet sind insbesondere körperlich starke Rassen wie Neufundländer oder Landseer.
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