Nach Monaten der Quarantäne ist die Sehnsucht, doch noch einen Sommerurlaub zu verleben, groß. Doch die Angst vor einer eventuellen Ansteckung bleibt, und so denkt manch einer über eine bisher vielleicht ungewohnte Urlaubsform nach. Zu den klassischen Freiheitsliebhabern mit Zelt und Rucksack, Wohnwagenanhänger oder Caravan werden sich in diesem Jahr wohl auch die Sicherheitsliebhaber gesellen. Minimierte Ansteckungsgefahr durch die komplett eigene Ausrüstung und viel frische Luft. Und dann gibt es vielleicht auch noch die Reisenden, die in diesem Sommer nach dem Lockdown nicht so viel ausgeben können oder wollen und die sich trotzdem ein paar Urlaubstage außerhalb der eigenen vier Wände gönnen möchten. Camping im eigenen Bett im Caravan, Dachzelt oder Wohnmobil als neue Urlaubsform mit viel Nähe zur Natur. Doch worauf muss ich jetzt achten?
Wo darf ich innerhalb Luxemburgs hin?
Das Wildcampen oder auch das Abstellen des Wohnmobils ist in Luxemburg, wie in den meisten anderen Ländern Europas, nicht erlaubt. Natur pur also mit Einschränkungen. Abseits der Städte wird Wildcampen meistens für eine Nacht toleriert, doch wer möchte schon Tag für Tag einen neuen Schlafplatz suchen und dabei die Sorge haben, sich Ärger einzuhandeln? Eine Ausnahme machen Privatgrundstücke, hier dürfen maximal zwei Zelte pro Grundstück aufgebaut werden. Doch wer hat schon ein eigenes freies Grundstück, um dort eben ein Zelt aufzubauen? Bzw. wer möchte für seinen Sommerurlaub in den Garten von Freunden mit Stoffhaus und Campingausstattung einfallen? So bleibt also der sichere Aufenthaltsort für den Liebhaber des eigenen Betts nahe frischer Luft der Campingplatz. Doch was benötige ich für die Welt im Zelt, Caravan und Wohnmobil?
Die Kleiderordnung
Vielleicht lässt es sich in kurzen Worten so formulieren: leger, aber nicht lotterig! Während der Wohnmobilreisende oder der Camper statt eines Koffers seinen Kleiderschrank auf Rädern mitnimmt, müssen Zeltreisende wohl schon ein bisschen genauer überlegen, was sie einpacken wollen. Für alle lässt sich sagen: Die Farbe Weiß und die Absatzform Stiletto sind nicht die optimale Camperkleidung. Wer möchte sich schon den Knöchel auf unebenem Gelände verstauchen oder probieren, Grasflecken aus der weißen Hose und Ketchup aus der Bluse per Hand auszuwaschen. Auch das „kleine Schwarze“ gehört nicht unbedingt zur spezifischen Ausrüstung auf dem Zeltplatz, der Anblick einer Frau in diesem Textil auf einem Campinghocker könnte merkwürdig ausschauen. Blue Jeans, Pulli, T-Shirts und Shorts sind da eher die richtige Kleidung und dazu vielleicht noch ein Grillschürze! Für den Zeltreisenden gilt wohl weiterhin: Nicht die regenfeste Ausrüstung vergessen und an den Zwiebellook denken, denn das Wetter kann man jetzt nicht einfach vor der Haustür aussperren. Funktionskleidung, die man eben mal auswaschen kann und die schnell trocknet, ist ebenfalls sinnvoll. Eine wasserabweisende Jacke und Hose sollten auch dabei sein.
Kochen auf Reisen
Brutzeln auf dem Grill gehört wohl für viele zu einem guten Campingurlaub dazu. Ist die Grillschürze verpackt, fehlt noch das richtige Kochgerät. Für Zeltreisende empfiehlt sich eine Kombinationsvariante aus Grill und Kocher, sodass im Notfall auch mal eine Büchse erwärmt und natürlich ein Kaffee gekocht werden kann. Wohnmobilreisende oder die im Campinghänger brauchen nur über einen geeigneten Grill nachzudenken, der Platz ist ja vorhanden und gekocht wird im Wagen. Ob mit Holzkohle, elektrisch oder Gas ist eine Philosophie, die jeder für sich selbst entscheiden muss. Nur besonders groß braucht der Grill in diesem Sommer nicht zu sein, denn in Zeiten von Corona ist das Zusammensein in Gruppen weiterhin beschränkt.
Urlaub im Stoffschloss
Während ich bei einem Wohnmobil alle notwendigen Dinge wie Matratze, Tisch und Stuhl bereits inklusive habe, muss ich mich, wenn ich mir die hohen Anschaffungs- oder Mietkosten für ein Haus auf Rädern sparen möchte, neben einem geeigneten Zelt auch nach all seinem Zubehör umschauen. Dazu gehören ein Schlafsack, eine Isomatte und, bei dem Wunsch nach ein bisschen komfortabler Nachtruhe, eine aufblasbare Matratze. Des Weiteren sollten leichtes Geschirr und Besteck aus Kunststoff sowie ein Fläschchen Öl zum Kochen, Spülmittel, ein Feuerzeug zum Anzünden des Kochers und eine Taschenlampe dabei sein. Für die Tage im Zelt unter freiem Himmel sollte auch ein gutes Taschenmesser nicht fehlen – und last, but not least der Notproviant. Dieser sollte haltbar und regenfest verpackt sein. Hierfür eignen sich Müsliriegel, Trockenfrüchte, Nüsse, abgepacktes Brot und Salami. Natürlich darf auch ausreichend Trinkwasser nicht fehlen.
Glamping – das neue Luxuszelten
Die Urlaubsart Glamping ist noch ziemlich neu, hat aber in der Reisebranche seit einigen Jahren Fuß gefasst. Glamping bedeutet Edelcampen, das heißt Luxus und Glamour verbunden mit Campen und Naturnähe. Ganz praktisch bedeutet es, man bezieht ein bereits fertig eingerichtetes Zelt. Schlafsack, Isomatte, Campingkocher usw. werden hier nicht benötigt. Es genügt, einen Urlaubskoffer wie für einen Hotelurlaub zu packen, denn das Urlaubsquartier wird in der Regel einfach gemietet. Diese Luxuszelte haben eher den Anschein eines Tipis oder einer Jurte. Vom Doppelbett über Esstisch sowie Küchenzeile bis zur Badewanne kann in so einer Unterkunft alles vorhanden sein. Abenteuerurlaub für Junggebliebene mit dem Wunsch nach Komfort. In Luxemburg haben sich schon einige Campingplätze auf diese Urlaubsform eingestellt. Es gibt Safarizelte, Lodgezelte oder Camping Pods in Luxemburg zu mieten. Letztere sind bequeme Campinghütten mit parabelförmigen Dächern.
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