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KinderwissenViel Geschnatter um die Ente

Kinderwissen / Viel Geschnatter um die Ente
 Foto: dpa/Moritz Frankenberg

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Es ist schon ein lustiges Tier, dieses Federvieh mit dem Watschelgang. Denken wir an eine Ente, so fällt uns zunächst meist die Stockente ein, der am häufigsten vorkommende wild lebende Entenvogel. Man kann ihn gut erkennen, denn die männlichen Tiere haben einen metallisch grün gefärbten Kopf und einen weißen Halsring. Neben den Wildenten gibt es auch Hausenten. Für uns Menschen sind es nicht nur wichtige Tiere, wir haben auch Märchen über Enten und sogar ein französisches Auto trug den liebevollen Namen „Ente“, weiß Elke Bunge zu erzählen.

Die wild lebende Stockente

Sie sieht man häufig auf nahe gelegenen Gewässern, die in Europa heimische Stockente. Es ist die größte wild lebende Entenart in Europa. Sie liebt das Schwimmen, ist aber auch an Land ganz gut unterwegs und bewältigt ebenfalls kleine Flugstrecken. Neben den farbprächtigen Erpeln mit grünem Kopf, einem weißen Ring am Hals, gelbem Schnabel und orangefarbenen Beinen sind die weiblichen Enten eher unauffällig. Ihr Federkleid ist schlicht braun-grau gemasert. Da sie für die Brut verantwortlich sind, sind sie mit dieser Farbe der Federn gut getarnt und beschützen somit ihre Eier im Nest. Die Nester der Stockenten befinden sich meist in der Nähe eines Gewässers. Die Brutzeit beträgt etwa 25 Tage. Entenküken sind Nestflüchter, sie können sofort laufen und schwimmen. Doch auch wenn die Küken früh ihr Nest verlassen, bleiben sie in den ersten Lebensmonaten in der Nähe ihrer Mutter und ihrer Geschwister.

Manchmal sieht man Enten auf einem See auch kopfüber im Wasser hängen, der Schwanz ragt dann nach oben gen Himmel. Wenn ihr eine Ente in dieser Haltung beobachtet, dann macht sie kein Enten-Yoga, sondert ist auf Nahrungssuche. Unter Wasser findet sie Pflanzenreste, Wasserinsekten oder Kaulquappen.

Die Flaschenente

Nicht nur in der freien Natur kann man auf eine Entenfamilie stoßen, manchmal begegnet man ihr auch hinter einem Zaun im Garten. Besonders gern wird die Flaschenente oder Laufente von uns Menschen als Haustier gehalten. Warum diese Tiere Flaschenente heißen? Ihr Hals ist besonders lang und schlank, die Haltung fast senkrecht. Damit erinnert ihr Körper ein wenig an die Form einer Flasche. Dazu haben sie noch außergewöhnlich lange Beine, mit denen sie besser laufen können als die Stockenten, daher werden sie auch als Laufente bezeichnet. Und wenn ihr sie mal entdecken und beobachten solltet, sie sind wirklich flott unterwegs. Im Garten ihrer Besitzer fressen sie gern Schnecken, die Plagegeister eines jeden Gartenliebhabers. Doch ohne ein dazugehörendes Gewässer fühlt sich auch dieses Tier nicht wohl, Schwimmen gehört zu den wichtigen Fortbewegungsarten der schnatternden Hausfreunde.

Das hässliche Entlein

„Es war einmal“, so beginnen viele Märchen, so auch das vom hässlichen Entlein. Die Geschichte, kurz zusammengefasst, lautet in etwa so: Eine Entenmutter hatte sieben Küken, sechs davon waren wunderschöne gelbe Tiere. Das siebte jedoch, welches aus einem etwas größeren Ei schlüpfte, war nicht gelb, sondern grau gefärbt. Niemand wollte mit ihm spielen, weil es auch immer ein wenig tollpatschig war, und so lief es eines Tages davon. Es machte sich auf eine lange Reise, an deren Ende es an einen See gelangte. Im Wasser entdeckte das Entlein sein Spiegelbild und stellte fest, dass es gar nicht mehr hässlich war, denn aus dem hässlichen Entlein wurde ein wunderschöner Schwan. Es gibt viele Interpretationen über dieses Märchen von Hans Christian Andersen. Eine will uns damit vielleicht mitteilen, dass man Glück erst wirklich erfassen kann, wenn man auch das Gegenteil erlebt hat.

„Ein Regenschirm auf Rädern“, die 2CV

Es war und ist noch immer ein Kultauto: die französische 2CV von Citroën. Im deutschsprachigen Raum wurde das Fahrzeug auch einfach nur „Ente“ genannt. Dieser Name soll aus den Niederlanden übernommen worden sein, wo ein Journalist 1948 bei seiner Vorstellung auf dem Pariser Automobilsalon den Wagen beim ersten Anblick als „de lelijke eend“ bezeichnete. Das heißt übersetzt so viel wie „das hässliche Entlein“ und es sollte eine Anspielung auf das Märchen von Andersen sein. Entwickelt wurde es, um den einfachen Bauern vom Land ein preiswertes Gefährt anzubieten. Der damalige Firmenchef soll gesagt haben „Es ist ein günstiger fahrbarer Untersatz, der vier Personen und 50 Kilo Kartoffeln oder ein kleines Fass mit maximal Tempo 60 transportieren kann.“ Und so fühlte sich das Auto während der Fahrt auch an: Manche Modelle hatten nur ein mit Tuch bespanntes Stahlrohr als Sitz, ganz so wie bei einem Gartenstuhl. Die Federung war enorm und so kam die Ente in jeder Kurve in Schräglage. Das Dach aus Stoff ließ sich aufrollen und die vorderen Scheiben waren waagerecht zweigeteilt, sodass man sie einfach hochklappen konnte. Schnell wurde aus dem Auto für Bauern und Landwirte ein Auto, das ungebrochenen Kultstatus erreichte, vielleicht auch, weil es sich viele Menschen leisten konnten. Hippies, Studenten, Intellektuelle, aber auch jedermann fuhr dieses Auto besonders in den siebziger Jahren. Im Jahr 1990 rollte die letzte Ente im portugiesischen Mangualde aus der Fabrik, Frankreich hatte die Produktion bereits zwei Jahre zuvor eingestellt.