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Traditionelle Chinesische MedizinSo funktioniert die Ernährung im Einklang mit den Jahreszeiten aus Sicht der „TCM“

Traditionelle Chinesische Medizin / So funktioniert die Ernährung im Einklang mit den Jahreszeiten aus Sicht der „TCM“
Die klassische chinesische Medizin (TCM) unterteilt Nahrungsmittel in verschiedene Kategorien Foto: Unsplash

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Die klassische chinesische Medizin (TCM) unterteilt Nahrungsmittel in kalt, kühl, neutral, warm und heiß. Diese können in den unterschiedlichen Jahreszeiten unseren Körper unterstützen, wie beispielsweise warme und heiße Lebensmittel bei den beginnenden kühleren Herbsttagen. Welche Lebensmittel welcher Eigenschaft zugeordnet werden und welche weiteren Grundregeln zu beachten sind, zeigt unsere Korrespondentin Elke Bunge.

Thermische Wirkung von Lebensmitteln: Kalt (Hyper-Yin)

Gemüse: Tomaten, Salatgurke, Sauerampfer
Obst: Mango, Wassermelone, Ananas, Rhabarber, Stachelbeeren, Zitrone
Gewürze und Kräuter: Löwenzahnwurzel, Schöllkraut
Fisch: Meeresalgen, Kaviar, Krebs, Austern
Milchprodukte: Joghurt
Getränke: Frauenmanteltee, grüner Tee, Mineral- und Quellwasser

Thermische Wirkung von Lebensmitteln: Kühl (Yin)

Getreide: Dinkel, Hefe, Weizen
Fleisch: Ente
Fisch: Venusmuschel und Tintenfisch
Gemüse: Sauerkraut, Sprossen, Artischocken, Chicorée, Löwenzahn, Olive, Kresse, Rettich, Kohl, Aubergine, Blumenkohl, Mangold, Sellerie
Obst: Birnen, Johannisbeeren, Äpfel, Orangen, Quitten
Gewürze und Kräuter: Estragon
Öl: Olivenöl
Milchprodukte: Frischkäse, Buttermilch
Getränke: Apfelsaft, Pfefferminztee, Bier, Weißwein, Getreidekaffee

Thermische Wirkung von Lebensmitteln: Neutral

Getreide: Roggen, Buchweizen, Linsen, Reis, Leinsamen
Fleisch: Rind, Kaninchen, Gans, Pute
Fisch: Barsch, Forelle, Hering, Haifisch, Karpfen
Gemüse: Weißkohl, Blumenkohl, Erbsen, Linsen, Karotte, Kartoffel
Öl: Erdnussöl
Milchprodukte: milder Kuhkäse, Butter, Milch

Thermische Wirkung von Lebensmitteln: Warm (Yang)

Getreide: Hafer, Senf, Grünkern, Rundkornreis
Fleisch: Huhn, Rebhuhn, Innereien
Fisch: Aal, Shrimps, Lachs, Miesmuschel, Sardellen, Scholle, Thunfisch
Gemüse: Hokkaidokürbis, Rote Beete, Lauch, Zwiebel, Frühlingszwiebel
Obst: Aprikosen, Kirschen, Pfirsiche
Gewürze und Kräuter: Oregano, Rosmarin, Thymian, Kardamom, Kreuzkümmel, frischer Ingwer, Koriander, Kümmel, Meerrettich, Senf, Lorbeer, Muskat, Basilikum, Vanille
Öle: Rapsöl, Kokosöl, Walnussöl
Milchprodukte: würziger Kuhkäse, Schafskäse, Ziegenkäse
Getränke: Kaffee, Rotwein, Süßwein, Kirschsaft

Thermische Wirkung von Lebensmitteln: Heiß (Hyper-Yang)

Fleisch: Lamm, Ziege, Wild
Gemüse: Fenchel
Gewürze und Kräuter: Zimt, Cayennepfeffer, Chili, Piment, getrockneter Ingwer, Knoblauch, Pfeffer, Curry
Getränke: Yogitee, Glühwein, Schnaps, Bitterlikör

Die fünf Elemente in der TCM

Nahrungsmittel werden in der TCM nicht nur nach ihrer thermischen Wirkung aufgeteilt, sondern außerdem den sogenannten fünf Elementen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser zugeordnet. Diese entsprechen den fünf Geschmacksrichtungen sauer, bitter, süß, scharf und salzig. Die fünf Elemente stehen in der chinesischen Medizin für unsere unterschiedlichen Organe. So lässt sich Holz (sauer) den Organen Leber und Gallenblase zuordnen, Feuer (bitter) den Organen Herz und Dünndarm, Erde (süß) den Organen Milz und Magen, Metall (scharf) der Lunge sowie dem Dickdarm und Wasser (salzig) Niere und Blase. Der Herbst steht in der TCM für das Element Metall und damit werden den Organen Lunge und Dickdarm eine besondere Beachtung zuteil.

Ernährungsleitsätze der TCM

Wichtig ist die regelmäßige Einnahme von Mahlzeiten. Diese sollten in ruhiger und entspannter Atmosphäre stattfinden. Ein wärmendes Frühstück gilt als guter Start in den Tag. Mittags sollte die Hauptmahlzeit stattfinden – das Abendessen am frühen Abend. Mindestens zweimal täglich sollte das Essen aus einer warmen Mahlzeit bestehen, ein warmes Frühstück wird empfohlen. In der TCM wird großer Wert auf die Beachtung von Hunger- und Sättigungsgefühlen gelegt, man sollte nicht zu viel essen, aber auch nicht hungern. Beenden Sie die Mahlzeit, wenn das Sättigungsgefühl eingesetzt hat und warten Sie zwischen den Mahlzeiten mindestens vier Stunden. TCM legt großen Wert auf naturbelassene Produkte. Tiefgekühlte, konservierte oder industriell hergestellte Lebensmittel gehören nicht auf den Speiseplan.

Warmes Frühstück für den Herbst nach TCM

Die Australierin Janet Pardy, die Akupunktur und Chinesische Medizin der Heilpflanzen am Melbourne College of Natural Science studierte und bis zu ihrem Ruhestand an der Mornington Chinese Medicine Klinik für Akupunktur und Chinesische Medizin arbeitete, empfiehlt folgendes warmes Herbstfrühstück:

Zutaten:
250 g Rundkornreis
1 Bund Radieschen
225 g frische Wiesenchampignons (Agaricus campestris)
frische glatte Petersilie, Basilikum, Thymian
ein kleines Stückchen Butter
Zitronensaft
Wasabi (japanischer Meerrettich)
Parmesan oder Grana Padano
eine Prise Salz

Zubereitung:
Zunächst den Rundkornreis ohne Salz kochen. Die frischen Pilze in Stücke und die Radieschen in Scheiben schneiden. Die Pilze in eine Pfanne mit antihaftbeschichteter Oberfläche geben und mit einem kleinen Stück Butter schnell und kurz braten. Anschließend die in Scheiben geschnittenen Radieschen hinzufügen und das Ganze mit den zuvor kleingeschnittenen Kräutern (Petersilie, Basilikum und Thymian) bestreuen. Jetzt den warmen Reis einrühren und einmal kurz miterhitzen. Die so zubereitete Mahlzeit wird mit Salz und Zitronensaft abgeschmeckt. Auf dem Teller mit geriebenem Wasabi-Meerrettich und geriebenem Parmesan oder Grana Padano servieren.
Die Radieschen werden nach der TCM dem Element Metall zugeordnet. Das Gericht ist, neben seiner wärmenden Wirkung, besonders geeignet zur Reinigung der Lunge, um sie vor der kalten Herbstluft zu schützen.