Zwei Sitze für die Luxemburger Linken lautete das Resultat am 8. Oktober. Die Erleichterung, den zweiten Sitz in der Chamber doch noch gesichert zu haben, war groß. Aufgrund landesweiter Verluste standen die Linken kurz vor dem Verlust des Zentrumssitzes. Ähnlich wie bei den Grünen hatte sich auch für die Linken schon bei den Gemeindewahlen angedeutet, dass sie eher Schadensbegrenzung betreiben müssen, als dass sie in Richtung eines dritten Sitzes schielen könnten. Die Erklärungen für die Wahlniederlage dürften vielfältig sein. Sicher ist, dass zahlreiche PR-Patzer in den Monaten vor den Wahlen und die Positionierung zu Beginn des Ukraine-Krieges einige Wähler abgeschreckt haben dürften. Obwohl die Linken sich in sozial-ökonomischen Fragen stark positionierten, waren ihre Forderungen dem Großteil des Elektorats dann wohl doch zu radikal.
Dass „déi Lénk“ ihren Sitz im Süden behalten würde, stand eigentlich nicht zur Debatte – obwohl sie in keiner einzigen Gemeinde prozentual mehr Stimmen holte als noch 2018. 1,6 Prozentpunkte weniger als noch 2018 holte die Partei im Süden. Mit Escher Größen wie Marc Baum und Line Wies konnten die Linken in der „Minettemetropole“ mit 7,3 Prozent noch ihr bestes Ergebnis erzielen. Das, obwohl sie einen Verlust von 1,44 Prozent hinnehmen mussten. Auch in der Nachbargemeinde Sanem musste „déi Lénk“ 2,77 Prozent hinnehmen – obwohl das die Heimatgemeinde ihrer ehemaligen Abgeordneten Myriam Cecchetti ist. Cecchetti hatte 2018 jedoch zu den Spitzenkandidaten der Linken-Liste gezählt, musste sich in diesem Jahr mit einem Listenplatz begnügen.
Carole Thoma (Düdelingen) und Gary Diederich (Differdingen) hatten genauso wenig Trumpf in ihrer Heimatgemeinde. Minus 1,49 Prozentpunkte in Differdingen und minus 2,16 in Düdelingen bedeuten, dass die Linken auch in eigentlich roten Hochburgen nicht wirklich punkten konnten. Gary Diederich kann sich wohl damit trösten, dass er Mitte der Legislatur wahrscheinlich als Listenzweiter für Marc Baum nachrücken könnte. Auffällig ist zudem, dass „déi Lénk“ trotz Listen, die personell sehr auf Luxemburg und Esch zugeschnitten waren, Verluste in den beiden Gemeinden hinnehmen musste.
Ansonsten sieht die Lage für die Linken eher mager aus. Bis auf Esch, Sanem, Fels und Nommern konnten die Linken nirgends mehr als fünf Prozent erringen. Den größten Zuwachs erzielten sie mit gerade einmal 1,01 Prozent in Reisdorf – sonst bleiben nur marginale Gewinne in gerade einmal fünf Gemeinden. Interessant ist, dass vier dieser fünf Gemeinden im östlichen Wahlbezirk liegen. Nur Rambruch im Norden fällt etwas aus dem Muster.
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