Einzigartig präsentiert sich die Kultur- und Weinbaulandschaft Mosel auf einer Länge von 544 Kilometern von den Vogesen in Frankreich, durch das Großherzogtum und Deutschland bis zur Mündung in den Rhein am Deutschen Eck in Koblenz. Reich begütert mit mehr als 10.000 Hektar Rebfläche und ausgestattet mit rund 4.000 Weinbaubetrieben, haben sich die Initiatoren des neuen Projektes zum Ziel gesetzt, den traditionellen Weinbau mit der Architektur der Betriebe und der Weindörfer gemeinsam zu vermarkten, um dabei das Augenmerk der Gäste auf beispielhaften Wein- und Qualitätstourismus zu lenken.
Was ist Via Mosel’?
Die vier konstituierenden Weinbaugebiete des Moseltales zwischen Toul (Lorraine, Frankreich) und Koblenz (Rheinland-Pfalz) vorbei an Remich (Luxemburg) und Perl (Saarland) haben sich hier zusammengeschlossen, der Fokus richtet sich dabei darauf, ein önotouristisches Angebot mit Wein und Architektur zu kreieren. Erschließen möchte man dabei eine neue Kunden- oder Zielgruppe, die sich für Kultur, Terroir, Wein und Architektur interessiert.
Initiiert wurde das Ganze von der europäischen wirtschaftlichen Interessenvereinigung (EWIV) Terroir Moselle unter dem Vorsitz von Marc Weyer, der zudem auch Präsident des Luxemburger Weinbauverbandes ist. Zu VIA MOSEL’ gehören zurzeit 36 Weindörfer und 58 Weinbaubetriebe in den drei Ländern. „Die Mosel ist der europäischste Fluss überhaupt“, bemerkte Marc Weyer anlässlich der Pressekonferenz zur Vorstellung der Initiative. „Bei VIA MOSEL’ geht es quasi um eine Reise in die Geschichte mit und für die Sinne.“
Wer ist mit dabei?
Aufgenommen wurden Orte und Betriebe entlang des Flusses, die mit ihrer bemerkenswerten Architektur hervorstechen. Im Großherzogtum sind dies die Weindörfer Ahn, Ehnen und Remerschen mit ihren pittoresken Gassen und alten Winzerhäusern, die sich in erster Linie durch ihr Erscheinungsbild und das regionale Produkt hervorgetan haben.
Lia Backendorf, Projektkoordinatorin von Via Mosel’, erklärt hierzu: „Alle Betriebe verfügen über Wirtschaftsgebäude, Weinkeller sowie einen Winzer, der dem Anwesen auch stets seinen persönlichen Stempel aufdrückt.“
Wann reifte die Idee zum Projekt?
„Entstanden ist die Initiative 2018 aus dem Interreg-Programm. Für die bisherige Entwicklung wurden in den vergangenen drei Jahren rund 450.000 Euro aufgewendet“, so Marc Weyer auf Anfrage. „60 Prozent hat die EU übernommen, der Rest wurde durch Luxemburg, Rheinland-Pfalz, das Saarland und die Region Grand Est finanziert.“
Welche Aufnahmekriterien gelten?
„Die zwei wichtigsten Kriterien waren die ansprechende Weinarchitektur und die touristische Erlebbarkeit der Objekte und Orte. Diese haben die Teilnehmer der Jury, bestehend aus Architekten, Touristikern und Weinexperten aus den drei Ländern, überprüft“, so die Koordinatorin. „In Zukunft werden in unregelmäßigen Abständen Jurys zusammenkommen, um weitere Bewerber zu begutachten.“
Wie sieht die Programmgestaltung aus?
Lia Backendorf: „Der offizielle Start ist für den 17./18. April vorgesehen. Sobald es die gesundheitliche Situation in den betroffenen Ländern wieder erlaubt, ist eine jährliche Via-Mosel‘-Veranstaltung vorgesehen, bei der es möglich sein wird, alle Objekte und Orte zu besichtigen. Durch die Winzer offeriert werden Besichtigungen der Weinbaubetriebe, Themenvorträge zur Weinarchitektur und vieles mehr. Eine weitere Kategorie von Protagonisten kommt bei dieser Gelegenheit ebenfalls ins Spiel: die Fremdenführer. Im Rahmen von Via Mosel‘ konnten interessierte zertifizierte Gästeführer aus Deutschland, Luxemburg und Frankreich eine Reihe von zweisprachigen digitalen Webinaren zu Weinarchitektur, Landschaftskunde und der Geschichte des Weinbaus in der Grenzregion verfolgen. Diese Gästeführer sind vorbereitet, zusammen mit den Winzern, den Besuchern, die Weingüter und -dörfer in verschiedenen Sprachen vorzustellen. Mitte März wird die Webseite von Via Mosel‘ online gehen, hier präsentieren sich dann alle Teilnehmer. Ebenso haben wir eine Faltblattkarte gedruckt und in den Weingütern sowie Tourist-Informationen ausgelegt. In den sozialen Netzwerken ist Via Mosel’ auch auf Facebook und Instagram präsent.“
Zukünftiger Standort Grevenmacher
Bis September zeichnet die EWIV Terroir Moselle weiter verantwortlich für das Projekt, ab 1. Oktober dann das „Office régional du tourisme Moselle luxembourgoise“ mit Sitz in Grevenmacher. Die EWIV wird aber weiterhin sehr aktiv die Initiative unterstützen.
Ausgewählte Weingüter in Luxemburg
Domaine viticole Cep d’Or, Hëttermillen
Winery Jeff Konsbrück, Ahn
Domaine Sunnen-Hoffmann, Remerschen
Domaine Henri Ruppert, Schengen
Caves René Bentz, Wellenstein
Domaine Alice Hartmann, Wormeldange
Domaines Vinsmoselle, Wormeldange
Domaine Schumacher-Knepper, Wintrange
Caves du Sud Remerschen, Remerschen
Domaine Claude Bentz, Remich
Domaine Laurent & Rita Kox, Remich
Caves St Martin, Remich
Domaine Krier-Welbes, Ellange
Domaines Vinsmoselle, Grevenmacher
Bernard-Massard, Grevenmacher
Wäistuff Deisermillen – Schlink domaine viticole, Machtum
Hinzu kommen vier Weingüter in Frankreich und 38 in Deutschland.
Ausgewählte Weinorte in Luxemburg
Ahn
Ehnen
Remerschen
Hinzu kommen 13 Orte in Frankreich und 20 in Deutschland.
Kontakt: GEIE Terroir Moselle
Lia Backendorf & Ségolène Charvet
23, route de Trèves
L-6793 Grevenmacher
+352 75 01 39
info@terroirmoselle.eu
lia.backendorf@terroirmoselle.eu
Ah Fräck, Picadilly ass elo 'Kultur'.