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QuergelesenHuskys als unentbehrliche Lebensretter

Quergelesen / Huskys als unentbehrliche Lebensretter

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In einem Trainingslager konnte René Oth die Vorbereitungen zum Iditarod-Hundeschlittenrennen beobachten, das sich jetzt zum 50. Mal in Alaska jährt. Hier empfiehlt er Literatur rund um die Hunde mit dem plüschigen Fell, der kräftigen Statur und den manchmal blauen Augen.

Das Iditarod gilt als das längste und härteste Hundeschlittenrennen der Welt, das seit 1973 jährlich im März im US-Bundesstaat Alaska ausgetragen wird und über mehr als 1.850 Kilometer von Anchorage nach Nome führt. Es ist eine Hommage an die Hundeschlittenstaffel, die im Februar 1925 in einem Wettlauf gegen die Zeit den an Diphtherie erkrankten Einwohnern der entlegenen Stadt Nome das dringend benötigte Serum auf dem historischen „Iditarod Trail“ brachte. Die beiden Husky-Leithunde Balto und Togo werden bis heute als die wahren Helden dieser Ausnahmeexpedition angesehen, denn sie bewältigten den gefährlichsten Abschnitt der Strecke.

Im Bannkreis des hohen Nordens

Die im Iditarod eingesetzten Hunde müssen bis zu 160 Kilometer am Tag laufen. Dabei kämpfen sie sich durch eiskalte Winde, Temperaturen unter null, trügerische Eisflächen und die Sicht behindernde Schneestürme. Obwohl einige Hunde Schneeschuhe tragen, erleiden trotzdem viele Tiere Schnitte, Blutergüsse und Abschürfungen, wenn sie sich durch die unerbittliche Wildnis auf zugefrorenem Boden bewegen. So wurden im März 2020 über 220 Hunde aus dem Rennen genommen, weil sie völlig erschöpft, krank oder verletzt waren, was viele Beobachter dazu verleitet, im Iditarod übelste Tierquälerei zu sehen.

Der Yukon Quest, ein 1984 ins Leben gerufenes Langstrecken-Hundeschlittenrennen, das über 1.600 Kilometer von Fairbanks (Alaska) bis nach Whitehorse (Kanada) führt, konkurriert mit dem Iditarod und steht im Mittelpunkt des rezenten Sachbuchs „Abenteuer Yukon Quest – Mit meinen Schlittenhunden 1.600 Kilometer durch Kanada und Alaska“ (1), in dem Nicolas Vanier erzählt, wie er als Musher mit seinen geliebten Hunden als sich selbst genügende Einheit auf schwierigstem Gelände und unter widrigsten Umständen bei minus 50 Grad gefrorene Flüsse und steile Bergkämme überwand und sich auf den einzelnen Etappen Schlafmangel und beißendem Wind widersetzte …

Sie folgen dem Lockruf der Wildnis

Wer sich mit Bildern authentischer Huskys umgeben möchte, ist gut beraten, sich den „Husky-Kalender 2022“ (2) anzuschaffen, den mit den Hunden mit dem plüschigen Fell, der kräftigen Statur und den manchmal blauen Augen. Dass ihr Wesen freundlich ist und ihr Glück auf Erden im Laufen liegt, ist nicht zu übersehen. Sie sind das Produkt einer jahrtausendealten Auslese hin zu einem starken, eigenwilligen, ausdauernden, rennfreudigen und der Kälte trotzenden Tier. Sie strahlen eine zugleich athletische, würdevolle und geschmeidige Eleganz aus, erweisen sich als vorsichtig und bedächtig, selbstbewusst und mutig, als erstaunlich anpassungsfähig und ausgeglichen und blühen bei kühlen Temperaturen erst richtig auf.

Als ich mit meiner Familie in Alaska weilte und hoch in den Bergen ein Trainingslager für das Iditarod-Rennen besuchte, waren wir alle verwundert beim Anblick der dortigen Huskys, die zum allergrößten Teil keine reinrassigen Schlittenhunde waren, sondern lauter Mischlinge, die sich jedoch mit dem in direkter Linie vom Wolf abstammenden Husky den „Gortex“-Pelz teilten, dieses mit dichter öliger Unterwolle versehene, wetterfeste Doppelfell, das verhindert, dass die Hunde im dichten Schnee bis auf die Haut nass werden und als Schlittenhunde nicht mehr überlebensfähig sind.

Wo hochkarätige Natur bezaubert

Wer sich im Land der Hundeschlittenrennen orientieren möchte, kann sich anhand des Vista Point-Reiseführers „Alaska & Kanadas Yukon“ (3) durch eine großartige Umwelt mit unermesslichen Dimensionen, einem grenzenlosen Himmel und malvenfarbenen Licht leiten lassen. Majestätische Berge, schneebedeckte Pässe, nebelverhangene Gipfel, zerklüftete Gebirgstäler, reißende Stromschnellen und rauschende Flüsse erweisen sich hier als eine noch fast vollkommen unberührte Landschaft und bestechen durch ihre Stille, Einsamkeit und Pracht. Alle Segnungen der Zivilisation vermögen unsere tief sitzende Sehnsucht nach ungebändigten Landstrichen in ihrer überwältigenden, unbarmherzigen Größe, nach einem wilden, ursprünglichen Leben nicht zu zerstören.

Lesetipps

(1) Nicolas Vanier: „Abenteuer Yukon Quest, Mit meinen Schlittenhunden 1.600 Kilometer durch Kanada und Alaska“ (National Geographic im Malik-Verlag der Piper-Verlagsgruppe, München, 288 Seiten, Paperback, 16,00 Euro, ISBN 978-3-492-40490-7);

(2) „Husky-Kalender 2022“ (Edition Seidel, Rosdorf, Wandkalender mit Titelbild und 12 Monatsbildern, Format DIN A3, 42 x 29,7 cm, 16,99 Euro);

(3) „Alaska & Kanadas Yukon, Alaska – Yukon Territory – British Columbia“ (Vista-Point-Verlag in der Ullmann Medien GmbH, Reihe „Reisen Tag für Tag“, Rheinbreitbach, 352 Seiten mit 288 Fotos und 48 Karten, Paperback, 29,95 Euro, ISBN 978-3-96141-465-9)