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KinderwissenHonig – ein süßer Begleiter

Kinderwissen / Honig – ein süßer Begleiter
 Illustration: Editpress-Archiv

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Auf Brötchen, einer Scheibe Weißbrot, im Müsli, Tee oder in heißer Milch: Honig versüßt uns den Alltag. Aber wie entsteht eigentlich Honig genau? Und was macht ein Imker? Welche Honigsorten gibt es? Und essen Veganer eigentlich Honig? All diesen Fragen ging Elke Bunge nach.

Wie entsteht Honig?

Honig stammt, wie ihr bestimmt wisst, von Bienen. In der schönen Jahreszeit fliegen sie von Blüte zu Blüte und sammeln den Nektar. Mit ihrem Rüssel saugen sie den Blütennektar in ihren Honigmagen, diesen nennen die Fachleute auch Honigblase. Zurück im Bienenstock pumpen sie diesen Blütennektar aus der Honigblase wieder hoch und übergeben ihn einer Stockbiene, die ihre Honigblase damit füllt, um ihn wiederum an eine andere Biene weiterzugeben. Während dieses Vorgangs reichert sich der Nektar in den Honigmägen mit Enzymen, Eiweißen und anderen Stoffen der Bienen an. Außerdem verliert er an Wasser und wird so dick und zäh. Stimmt der Wassergehalt, verteilt die Honigbiene den Nektar in leere Wabenzellen. Auch hier verdunstet weiterhin Wasser. Dieser Vorgang ist äußerst wichtig, da der Nährstoff sonst gären könnte und nicht mehr verzehrbar wäre. Ist das Ganze bis hierher abgeschlossen und der so entstandene Honig trocken genug, verschließen die Arbeiterinnen die Waben mit Wachs. Auf diese Weise legen die Tiere ihren Wintervorrat an.

Und was macht ein Imker?

In der sogenannten Erntezeit des Honigs entnimmt der Imker dem Bienenstock die honiggefüllten Waben. Die „Ernte“ ist in der Regel von Mitte Mai bis in den August und variiert je nach Blütensorte. Reif ist der Honig für den Imker, wenn er nicht mehr zu viel Wasser enthält. Erlaubt sind ein Wassergehalt von maximal 18 Prozent. Um diesen zu prüfen, nutzt er ein spezielles Messgerät, das sogenannte Refraktometer. Die refraktometrische Untersuchung basiert auf einem einfachen physikalischen Prinzip: Der Honig hat je nach Wassergehalt einen anderen Lichtbrechungsindex. Das bedeutet, dass Licht beim Durchtritt durch flüssigen Honig abhängig von seinem Wassergehalt unterschiedlich stark gebrochen wird.

Erfahrene Imker können den Wassergehalt jedoch bereits beim Anblick der honiggefüllten Waben einschätzen. Auch helfen ihm die Bienen, denn an der Menge der von ihnen aufgetragenen Wachsschicht erkennt er den Reifegrad der Ernte. Ist der Honig „reif“, wird diese Wachsschicht entfernt, der Imker nennt dies entdeckeln. Aus den speziell konstruierten Bienenstöcken werden die Waben entnommen und kommen in eine Honigschleuder. Das ist eine Zentrifuge, in der der leckere Sirup durch die schnellen Umdrehungen aus den Waben herausgedrückt wird. Ein abschließendes Filtern oder Sieben entfernt kleine Wachsreste, die sich beim Schleudern aus den Honigwaben herausgelöst haben.

Welche Honigsorten gibt es?

Bienen sind Gewohnheitstiere, haben sie erst mal eine Blütenquelle entdeckt, sammeln sie ihren Nektar vorzugsweise dort. Imker lieben blütenreinen Honig, das heißt ihre Bienen sollen den Nektar möglichst nur von einer Pflanzenart sammeln. Raps, Linde, Akazie oder Heide liefern wunderbaren Nektar für die Bienen. Um einen sortenreinen Honig zu erhalten, stellen Imker ihre Bienenvölker oft an spezielle Orte, an denen besonders viele Blüten einer Sorte zu finden sind. Erkennen kann man Honigsorten oft auch an ihrer Farbe: So ist Rapshonig in der Regel milchig weiß und schimmert dabei wie Perlmutt, Akazienhonig ist eher klar und goldgelb. Dunkle Honigsorten, wie Wald- oder Tannenhonig haben eine Besonderheit: Hier haben die Bienen neben dem Blütennektar auch Honigtau gesammelt, dies ist eine süße klebrige Flüssigkeit, die von Blattläusen ausgeschieden wird. Der Honig, den die Bienen daraus herstellen, bekommt eine besonders dunkle Färbung und einen ganz besonders intensiven Geschmack.

Essen Veganer Honig?

Aus dem Wissen, dass Bienen mit dem Honig ihre winterliche Nahrung anlegen und weil sie diese Vorräte nicht wegnehmen wollen, lehnen Veganer Honig auf ihrem Speiseplan in der Regel ab. Imker geben den Tieren als Nahrungsersatz oftmals eine zuckerhaltige Lösung. Veganer halten ein solches Vorgehen für falsch, denn in der Ersatzzuckerlösung sind viele Nährstoffe nicht enthalten. Wegen dieses Fehlens könnten die Tiere anfälliger für Krankheiten sein, so ihr Credo. Veganer empfehlen daher, alternativ zum Honig für das Süßen vieler Speisen Ahornsirup oder Rübensirup zu verwenden.

Igitt
17. Februar 2022 - 11.03

Zucker mit Insektenspucke.

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