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Schalter-BetriebGegen Langeweile und Vernunft: Der Toyota GR Supra ist ein Sportwagen, der Spaß macht

Schalter-Betrieb / Gegen Langeweile und Vernunft: Der Toyota GR Supra ist ein Sportwagen, der Spaß macht
Beim GR Supra ist alles auf Sportlichkeit getrimmt Foto: Toyota/Jayson Fong

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Sportwagen waren schon eine bedrohte Spezies, lange bevor die EU das Ende der Verbrennermotoren festsetzte. Was ihre Popularität bei einer kleinen Elite eher noch förderte. Beim Toyota GR Supra forderten die Käufer ein manuelles Getriebe und erhielten es. Marc Schonckert über ein Auto, das man erleben sollte, bevor die Lichter ausgehen.

Neben einer ersten Probefahrt im Toyota GR86 (siehe Tageblatt-Magazin vom 18. Juni) durften wir auch den Toyota GR Supra mit manuellem Getriebe über einige Runden auf einer Rennstrecke in der Nähe von Sevilla fahren. Toyota hatte dem Wunsch vieler Supra-Fans entsprochen und den Sportler zusätzlich zur Standard-Version mit einem manuellen Sechsgang-Getriebe von ZF ausgerüstet. Es war eine gute Entscheidung, denn der Supra GR mit seinem 3-Liter-Sechszylinder-Turbo und Heckantrieb gewinnt damit noch an Dynamik und sportlichem Fahrverhalten. Hier ist Fahrspaß pur garantiert, wie auch etwas Nervenkitzel, wenn man sich auf der Piste etwas mehr zutraut, als man eigentlich sollte. Immerhin stehen 250 kW/340 PS und ein Drehmoment von 500 Nm ab 1.600 Umdrehungen zur Verfügung, die den 1.577 kg schweren GR Supra in 4,6 Sekunden von null auf hundert beschleunigen und eine Spitze von 250 km/h ermöglichen.

 Foto: Marc Schonckert

Alles an diesem Zweisitzer ist auf Sportlichkeit getrimmt, vom Außendesign mit markanter Front und noch markanterem Heck bis zum überarbeiteten Fahrwerk, den Bremsen und der Steuerungssoftware iMT über das Interieur, wo die Mittelkonsole im Vergleich zur Automatik-Version umgebaut wurde, um den Schalthebel in optimaler Reichweite des Fahrers anzubringen.

Zugegeben, von Design, Gestaltung und Aufmachung des Innenraums ist in unserer Erinnerung nicht viel übrig, denn sobald man hinter dem Lenkrad sitzt, den Sportsitz entsprechend eingestellt und den Rückspiegel in den richtigen Winkel gerückt hat, hat man nur noch Augen für die Piste, die Markierungen mit den Brems- und Einlenkpunkten am Rande, den Blick nach vorne gerichtet und die rechte Hand ab und zu am Schalthebel. Anbremsen, einlenken, rausbeschleunigen, unter den wachsamen Augen eines Monitors, der vorausfährt und Anweisungen gibt, alles andere ist Nebensache. Man fährt in einer anderen Welt, man genießt die Beschleunigungen und die kurzen Schaltwege und das kurze Aufheulen des Motors, wenn die Steuerungselektronik beim Gangwechsel die Drehzahl erhöht, das präzise Einlenkverhalten und den Ausbruchsversuch des Hecks, wenn man beim Herausbeschleunigen zu früh Gas gibt.

 Foto: Toyota/Jayson Fong

Der GR Supra macht Spaß, er ist ein reinrassiger Sportwagen, dessen Gutmütigkeit ihre Grenzen hat, das kann man auf der Rennstrecke nachvollziehen, im öffentlichen Verkehr dagegen heißt es, Vernunft und Zurückhaltung an den Tag zu legen. Freie Fahrt im öffentlichen Verkehr und im Rahmen des Gesetzes gehört schon längst der Vergangenheit an, umso dankbarer ist man, ein Fahrzeug der letzten Verdammten aus dem Reich der Verbrenner über reine geschlossene Piste lenken zu dürfen. Fragen nach dem Verbrauch sind da rein akademisch, das Werk gibt etwa 8,8 Liter an und die CO₂-Angaben von 198 g/km sind nicht zu übersehen, aber immer noch bescheidener als diejenigen von vielen SUV-Hochkarätern, die da mit nur einer Person an Bord die Vorfahrt auf der Straße für sich beanspruchen.

 Foto: Toyota/Jayson Fong