59 Journalisten aus ganz Europa – die Punkte der beiden russischen Jurymitglieder waren aus der Wertung genommen worden – stimmten am 1. März ab. Mit 279 Punkten gewann der Kia EV6 vor dem Renault Mégane E-Tech mit 265 Punkten und dem Hyundai Ioniq5 mit 261 Stimmen. Vierter wurde der Peugeot 308, einzig verbleibendes Auto mit klassischem Verbrennermotor und mit Hybrid-Antrieb. Der Skoda Enyaq iV, der Ford Mustang Mach-E und der Cupra Born belegten die Plätze fünf bis sieben.
Es ging eng zu bei der finalen Abstimmung: Sowohl der Renault Mégane E-Tech als auch der Hyundai Ioniq5 wären verdiente Sieger gewesen, die alle beide mit viel Raffinesse und Geschmack den Weg in die E-Mobilität begehen. Mit gewagtem, aber beindruckendem Design der Ioniq5, mit einer fließenden und sportlich-eleganten Silhouette der Renault Mégane E-Tech, der sich preislich an eine breitere Masse als seine beiden Konkurrenten wendet.
Der Kia EV6 wird somit Nachfolger des Toyota Yaris, Sieger im Jahr 2021. Dieses Jahr hatte es kein Japaner unter die Finalisten geschafft, ebenso wenig ein Auto aus Deutschland, trotz der unübersehbaren Klasse und des Prestiges deutscher Marken. Insider vermuten, dass dies in erster Linie daran liegt, dass viele Jury-Mitglieder den teuren Fahrzeugen nur ungern Punkte vergeben, weil diese Autos auf der Basis ihres Preises weniger Kunden als volkstümliche Modelle erreichen. Obwohl in der Vergangenheit auch schon Modelle aus höheren Preislagen in die Finalrunde gekommen waren. Die Wahl der Autos, die es unter die letzten Sieben schaffen, ist geheim, nur die finale Wahl unter den verbleibenden sieben Namen ist öffentlich, wobei jedes Jury-Mitglied seine Bewertung begründen muss.
Kia als Vorbild
Aufregendes Design, anspruchsvolle Ausstattung und beeindruckende Leistungsdaten mit erfreulichem Fahrverhalten zeichnen den Kia EV6 aus. In der Ausgabe des Tageblatt-Magazins vom 12. Februar dieses Jahres schrieben wir, wie beeindruckt wir von der dynamisch-sportlichen Silhouette dieses Autos waren, das mit seinen 4,68 m Länge innen viel Platz und hervorragende Ausstattung in einem eleganten Design bietet. Vom modernen und aparten Cockpit über die Sitze und die geräumigen Ablagen unter der Mittelkonsole bis auf die Rückbank, bietet Kia eine Limousine, die viel Innovatives aufzeigt, hohe Standards setzt und Komfort und Raum mit Oberklassenniveau bietet. Man fühlt sich auf Anhieb wohl in diesem Ambiente; die Fahrleistungen vervollständigen diesen Eindruck eines in allen Hinsichten außergewöhnlichen Autos. Die Sitzposition ist etwas niedriger als bei einem SUV, was umso angenehmer ist, als man sich hier tatsächlich am Steuer einer Limousine mit markantem Heckabschluss wiederfindet. Auch die Juroren sprachen von der technischen Innovationskraft und dem mutigen Design dieses Autos, das nach dem Jaguar I-Pace als zweiter reiner Elektriker den begehrten Titel „Auto des Jahres“ gewinnt.
Wo sind denn unsere Verbrenner-Fans aus der Pampa um zu meckern?