Ein leicht verändertes Front-Design mit dem für E-Autos typischen Verzicht auf den klassischen Kühlergrill, glatte Flächen und aerodynamische, eigens für dieses e-SUV konzipierte 17-Zoll-Räder zeichnen den elektrischen Korando aus. An der Front, am Heck und an den Seitenspiegeln finden sich Elemente in blauer Lackierung, sie verweisen auf den E-Antrieb. Im Innenraum findet man eine schon in der Basisversion üppige Ausstattung, ein attraktives Cockpit in sportlich-eleganter Optik, viel Platz und Komfort in einem Gefährt von insgesamt 4,46 Meter Länge und einem Radstand von 2,66 Metern. Beheizbare und belüftete Sitze vorne gehören zur Serienausstattung, für Sicherheit ist „Deep Control“ zuständig, das steht in der Ssang-Yong-Terminologie für alle Assistenzsystem, darunter die IAAC-adaptiv-Geschwindigkeitsregelung oder der Brems-Assist AEBS. An der Ampel ertönt ein leichter Piepser, wenn das Fahrzeug davor sich wieder in Bewegung setzt, ein sogenannter Hupen-Vermeidungs-Assistent könnte man sagen, der hilft, den Anschluss an den Vordermann nicht zu verschlafen, wenn die Ampel auf Grün springt.
Munter und aufgeweckt ist der E-Motor, der den Korando e-Motion über die Vorderachse antreibt. Er leistet 140 kW/190 PS, hat ein Drehmoment von 360 Nm aus dem Stand und wird aus einer Batterie mit einer Kapazität von 61,5 kWh gespeist. Das soll eine Autonomie von 340 km laut WLTP-Testverfahren ermöglichen und im reinen Stadtverkehr sogar bis 470 km erfassen, und so gibt das Werk einen Durchschnittsverbrauch von 16,8 kWh auf 100 km an. Den muss man allerdings in der Praxis erst einmal nachvollziehen, denn der Verbrauch bei E-Autos gestaltet sich ja viel variabler und höchst unterschiedlich in Anbetracht von Fahrweise, Straßen- und Wetterverhältnissen sowie Tempo als bei klassischen Verbrennern. Wer mit Anhänger unterwegs ist, wird mehr verbrauchen, aber dafür zeichnet sich der Korando e-Motion mit einer Zuglast bis zu 1.500 kg aus. Aus Verbrauchsgründen hat Ssang Yong die Spitze auf 156 km/h begrenzt. Und damit in der kalten Jahreszeit die Heizung nicht zu sehr am Vorrat der Batterie knabbert, hat man den Korando e-Motion mit einer Wärmepumpe versehen, die über die Klimaanlage funktioniert und etwa dreimal weniger Energie der Batterie verbraucht als bei einer klassischen Anlage.
Die Sitzheizung, die Beleuchtung des Armaturenbretts und der Kontrollinstrumente und auch die Scheinwerfer werden von einer 12-Volt-Anlage separat von der Hochspannungsbatterie versorgt, was wiederum der Autonomie zugutekommen soll. Wer die Sitzheizung einschaltet, wird umgehend einen Temperatursturz bemerken, weil dann die normale Heizung zurückschaltet, was man allerdings durch Knopfdruck auf die entsprechend Taste „Heat“ übergehen kann, mit dem Ergebnis einer höheren Belastung der Batterie und entsprechender Reduzierung der Autonomie, aber das ist nun einmal die Realität der zukünftigen E-Mobilität, obwohl Ssang Yong dieses Problem mit der Wärmepumpe besser kontrolliert als andere.
Bei der ersten Probefahrt mit dem E-Korando in einer ganz bezaubernden Landschaft in der belgischen Provinz nahe der Grenze zu Maastricht, war es vor allem die Dynamik, welche dieses SUV auszeichnete. Das Durchzugsvermögen und den prompten Antritt von E-Autos kennt man mittlerweile, auch der E-Korando glänzte mit begeisternder Fahrdynamik aus dem Antrieb von 190 PS und zeigte sich in engen Kurven überraschend handlich und beweglich.
Von Lenkeinflüssen der Vorderachse war auch bei starker Beschleunigung nichts zu spüren, außer dass man hier beim Anfahren auf nassem Untergrund die Räder spielend leicht zum Durchdrehen bringen kann. Das Auto ist perfekt ausbalanciert und vermittelte manchmal in schnellen Kurven den Eindruck eines Hecktrieblers, was dem Fahrvergnügen keinen Abbruch tat, im Gegenteil. So zeigte sich der Korando e-Motion als eine willkommene Überraschung, ausgeprägter Fahrdynamik, mit viel Komfort und bester Ausstattung. Dabei gibt es die Einstiegsversion schon zu einem Preis unter 40.000 Euro.
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