„56 Prozent des Lebensmittelabfalls pro Jahr in Luxemburg sind vermeidbar“, erzählt Julia Gregor dem Tageblatt. Viele Lebensmittel werden wegen Überproduktion, aus ästhetischen Gründen oder auch wegen falsch verstandenen Mindesthaltbarkeitsdatums weggeworfen, führt sie aus.
Die Kooperative on.perfekt, die 2020 mit drei Mitgliedern angefangen hat, zählt heute zehn Mitglieder, die auf die Verschwendung der Lebensmittel in Luxemburg aufmerksam machen. „Unser Ziel ist es, die lokalen Bauern zu unterstützen, die Verschwendung der Lebensmittel in Luxemburg zu verringern und die Menschen über Lebensmittelstandards aufzuklären“, erzählt Julia Gregor im Gespräch.
Das Prinzip des monatlichen Pop-up-Shops in Hosingen soll auch im neuen Laden beibehalten werden: So können die Kunden selbst entscheiden, wie viel Geld sie für die Lebensmittel bezahlen. Es wird ein Richtwert angegeben, damit die Käufer besser einschätzen können, wie viel die Lebensmittel wert sind, jedoch sollen keine Preise festgelegt werden. „Dies soll ermöglichen, dass Menschen aus allen sozialen Schichten einkaufen können“, erklärt Julia Gregor.
Die Lebensmittel, die in den Laden kommen, werden auf verschiedene Art und Weise gerettet, erklärt die Präsidentin. Die Mitglieder von on.perfekt helfen selbst den lokalen Bauern bei den Ernten oder sie kaufen die Lebensmittel ab, die die regionalen Produzenten wegen der gegebenen Lebensmittelstandards nicht an große Betriebe oder auch Einzelhändler verkaufen können.
Im Gespräch erklärt sie, dass bis zu 40 Prozent der Ernten in Luxemburg nicht benutzt werden können, da sie nicht dem Standard entsprechen. „Die Verpackungen haben bestimmte Größen – weicht die Form der Lebensmittel zu sehr ab, werden diese aus ästhetischen und praktischen Gründen nicht verwendet“, führt Julia Gregor aus.
Unterstützung durch Crowdfunding
Die Crowdfunding-Kampagne hat am 18. Januar angefangen und das Ziel ist, ein Startkapital von 95.000 Euro zu erreichen. Wer möchte, kann noch bis zum 18. Februar über die Internetseite Startnext spenden.
Es handelt sich nicht nur um normale Spenden, denn es kann zwischen verschiedenen Unterstützungsmethoden ausgewählt werden. Zum Beispiel kann man Einkaufsgutscheine oder Gemüseboxen auswählen. Die Gutscheine können anschließend im Laden eingetauscht werden, falls die benötigte Summe erreicht wird. Bei den Gemüseboxen handelt es sich um Abos, die ab Mai nach den ersten Ernten ausgeteilt werden können. Diese können personalisiert und flexibel ausgewählt werden.
Weitere Möglichkeiten, das Projekt zu unterstützen, sind unter anderem, ein Kochbuch, einen Beutel zu kaufen oder eine Mitgliedschaft. Die Preise der verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten variieren: Während eine Mitgliedschaft oder ein Gutschein für 50 Euro bestellt werden kann, können großzügige Spender ab 400 Euro auch als Sponsor mithelfen, die Realisierung des Ladens zu verwirklichen.
„Sollte das benötigte Startkapital nicht erreicht werden, bekommen die Unterstützer ihr Geld zurück“, führt Julia Gregor im Gespräch mit dem Tageblatt weiter aus. Nur beim Erreichen des Ziels der Crowdfunding-Kampagne geht das gespendete Geld in die Umsetzung des Projektes. Zum Zeitpunkt des Gesprächs betonte die Präsidentin der Kooperative, dass ein Drittel der Gesamtsumme bereits gesammelt sei.
Julia Gregor fügt hinzu, dass es sich bei on.perfekt um ein Sozialunternehmen handelt und dieses damit verpflichtet ist, den ganzen Gewinn der Kooperative in die Verwirklichung seiner ökologischen und sozialen Ziele zu investieren.
Mehr Informationen über das Projekt und das Team:
Weitere Informationen über die Crowdfunding-Kampagne:
www.startnext.com/onperfekt-buttek
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können