Der Yellowstone war der erste Nationalpark der Vereinigten Staaten. Am 1. März 1872 vom damaligen Präsidenten Ulysses S. Grant eröffnet, wurde er zum Vorbild für die ganze Welt. Diese Gründung erwies sich laut Barack Obama als die „beste Idee“ für die Bewahrung einzigartiger Ökosysteme und bedrohter Pflanzen- und Tierwelten, denn mittlerweile gibt es 63 Nationalparks in den USA, die alle das Bewusstsein für die Erhaltung paradiesischer Lebensräume in all ihrer Vielfalt und naturechter Authentizität schärfen.
Die Naturwunder der Neuen Welt
Der durchgehend farbige Bildband „Into the Wild – Nationalparks in Kanada und den USA“ (1) ist eine wunderschöne Hommage an die eindrucksvollsten Naturlandschaften der Neuen Welt, an dieses „Wonderland of America“ mit seinen atemberaubenden Canyons, bizarren Steinmonumenten, gigantischen Bäumen und skurrilen Kakteen, seinem grenzenlosen Himmel und den weiten Wüsten.
Kenntnisreich legt der detaillierte Text, der durch großzügige Bilder in spektakulären Blickwinkeln – vielfach im Panoramaformat – erhärtet wird, Schichten jenseits des bestechenden Augenscheins frei, mit knappen Betrachtungen über den geologischen Entstehungsprozess dieser Landschaften und prägnanten Einblicken in die Menschheitsgeschichte dieser Regionen, in denen bis heute Indianerkulturen so präsent sind wie sonst nirgendwo in den Vereinigten Staaten.
So heißt es u. a. in diesem bereits zum Klassiker avancierten Werk über den Big Bend Nationalpark: „Im Südwesten von Texas, an der Grenze zu Mexiko, beschreibt der Rio Grande einen großen Bogen (,Big Bend‘) um den 1944 gegründeten Nationalpark, der zur Zeit des ,Wilden Westens‘ ein Unterschlupf von Comanchen und Banditen war. Heute herrscht in den abgelegenen Schluchten andächtige Stille. Die unvergleichliche Schönheit der Santa Elena, Mariscal und Boquillas Canyons erlebt man nur auf einem langen anstrengenden Ritt oder bei einem Schlauchboot-Trip ins Hinterland …“
Die Bildhauer der Natur
Ob spektakuläre Canyons, leuchtende Sandsteinfelsen oder mit Kakteen durchsetzte Wüsten: Atmosphärische Sehnsuchtsbilder wecken bereits unser Fernweh im empfehlenswerten Vis-à-Vis-Reiseführer „USA Südwesten & Nationalparks“ (2), in dem beispielsweise der Bryce Canyon National Park mit seinen roten Hoodoos, der Monument Valley Navajo Tribal Park und natürlich der Grand Canyon voll zur Geltung kommen.
Seitdem John Ford 1939 inmitten der roten Monolithen des Monument Valley den Western-Klassiker „Stage Coach“ mit John Wayne in der Hauptrolle drehte, erfreuen sich die steil aufragenden Tafelberge und die von Wind und Wetter geformten Säulen einer ungemeinen Beliebtheit bei Ferienreisenden, die durch die wechselnden Ausblicke auf klobige Felsklötze und zierliche Zinnen, auf rote Sanddünen und wuchtige Wände immer wieder zum Anhalten verführt werden. Hier, wo Wasser und Wind, die Bildhauer der Natur, grandiose und wunderliche Denkmäler in einer Millionen Jahre währenden Vergangenheit geformt haben, indem sie sich durch weiche Gesteinsschichten gefressen und Bögen oder Höhlen hinterlassen haben, können die Besucher stundenlang an Stein gewordenen Kunstwerken der natürlichen Schöpferkraft vorbeifahren, wie es sie sonst nirgendwo gibt.
Hunderte von Metern ragen steinerne Monumente der Vorzeit in den blauen Himmel, in den verschiedensten Formen und mit entsprechenden Namen, wie z. B. die „Drei Schwestern“, „Das Elefantenhorn“ und „John Fords Aussichtspunkt“, die zu den bekanntesten gehören. Die Naturliebhaber können auch Zeuge davon werden, wie die Sonnenstrahlen langsam über die sinnlich gewölbten Bergkuppen kriechen und den glatten Sandstein in tiefgoldenes Licht tauchen.
Die Würde der Schöpfung
Sagenhafte Erosionslandschaften, fantastische Canyons, dramatische Wüsten und majestätische Gebirge machen den Südwesten der Vereinigten Staaten zu einem der bezirzendsten Naturparadiese unseres Planeten, wovon auch die Neuerscheinung „Reiseführer USA, Der Südwesten“ (3) von Manfred Braunger und Ralf Johnen zeugt.
Zu einer der spektakulärsten Regionen des amerikanischen Südwestens gehört das Canyonland Utah mit einer unbeschreiblichen Dichte der National und State Parks, in denen sich die Besucher von der zauberhaften Landschaft restlos überwältigen lassen.
Der hoch gelegene Zion National Park ist im wild zerklüfteten Tal des Virgin River angesiedelt und besticht durch seine imponierende Kombination leuchtend roter Felswände, enger Durchlässe und gewaltiger Bergkuppen. Mormonische Siedler, die bereits um 1850 am Unterlauf des Flusses heimisch waren, fanden in der erhabenen Naturschönheit mehr Ähnlichkeit mit dem himmlischen Zion als in allen religiösen Heiligtümern der Menschheit.
Das Grand Staircase-Escalante National Monument ist ein felsiges Gelände aus vielfarbigen Bergen, Abhängen, Ebenen und Tälern, wo sich tiefe Schluchten und traumhafte Felsformationen entlang des Weges reihen und weite Blicke über das steinerne Meer des Colorado-Plateaus ungeahnte Aussichten ermöglichen.
Als wenig bekannt, aber umso schöner offenbart sich der Capitol Reef National Park, in dem eine Felskuppel am Nordufer des Freemont River, der Capitol Dome, durch ihre weißen Felssäulen dem Kapitol in Washington ähnelt.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können