Eigentlich sind die Weiten des Himmels und des Alls das Arbeitsgebiet des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln. Die Experten können aber auch ganz klein. Jetzt haben sie in einer Projektgruppe namens „Aeromask“ untersucht, wie und warum Masken gegen Corona helfen. Und zwar auch solche, die die Viren durchlassen.
Die Maschenweite normaler Alltagsmasken beträgt fünf Mikrometer (0,005 Millimeter) und mehr. Coronaviren aber sind 35 Mal kleiner und können somit leicht durch die Maschen hindurchfliegen. Das ist auch für viele Maskenkritiker eine Begründung für die angebliche Sinnlosigkeit dieser Schutzmaßnahme. Auf dichtere FFP-Masken, wie sie in Kliniken getragen werden, traf dieser Einwand allerdings noch nie zu. Und die größeren Tröpfchen, an denen ungefähr die Hälfte der Virenlast haftet, werden auch von Alltagsmasken aufgehalten.
Aber auch auf die kleinen Aerosole haben sie eine Wirkung, wie das DLR jetzt nachgewiesen hat. Sie bremsen nämlich die Geschwindigkeit der Luft beim Ausatmen, die deshalb relativ nah bei dem Betreffenden bleibt. Die Körper- und Luftwärme sorgt anschließend für Thermik, sodass die Aerosole nach oben ziehen – wo sie im Raum verteilt und verdünnt werden. Regelmäßiges Lüften sei daher sehr wichtig, ebenso wie der Mindestabstand von 1,50 Metern, schreiben die Forscher, die ihre Ergebnisse jetzt auf der DLR-Website (www.dlr.de) veröffentlichten.
Ermittelt wurden die Luftbewegungen mithilfe einer erwärmten Puppe in einem aufwendigen Verfahren zur Sichtbarmachung von Partikeln, das auf der Website ebenfalls geschildert wird. Das Messen auch von kleinsten Strömungen gehört seit jeher zum Aufgabenfeld der Forscher, die ihre Corona-Experimente nun fortführen wollen, um noch mehr Details zu erfahren.
Nebst Forschung von Impfstoffe, ist diese Art von Forschung bis zur endgültigen Lösung sehr wichtig.