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Gehemmte Wunschmaschinen

Gehemmte Wunschmaschinen

Der Titel – „Tom auf dem Lande“ – klingt wie eines der zahlreichen Kinderbücher, mit denen verschiedene Luxemburger Verlagshäuser ununterbrochen den Markt überschwemmen. Der Schauplatz – eines dieser Dörfer im Nirgendwo, das weit mehr Kühe als Einwohner hat – lässt eine rurale Handlung befürchten, eines dieser neo-naturalistischer Dorfdramen, in denen die Leute sich stundenlang nur anstarren.

Die Handlung – der erfolgreiche Städter Tom reist ins Heimatdorf seines verstorbenen Freundes, um bei dessen Beerdigung eine Rede zu halten, merkt aber schnell, dass dort niemand weiß, dass der Verschiedene schwul war – hätte schnell ins cremige Fettnäpfchen der Stereotypie hineinlatschen können, hätte wegen des Gegensätzlichen im Stück (zurückgebliebenes, verklemmtes, aber ehrliches Bauernvolk versus schnelllebige, emanzipierte, erfüllte Stadtgesellschaft, wo allerdings der Schein vorherrscht) plump ausfallen können.

Mitreißend und einfühlsam

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