Selbst prominente Regierungspolitiker und Parteigenossen übten am Mittwoch Kritik am Verhalten von Hollandes Partnerin Valérie Trierweiler. Eine handfeste Kontroverse zwischen der ehemaligen und aktuellen Lebensgefährtin von Präsident François Hollande überschattet seit Dienstag Frankreichs Wahl für die Nationalversammlung. Während seine «Ex» Ségolène Royal im Wahlkreis La Rochelle um den Einzug ins Parlament bangen muss, unterstützte die Première Dame Valérie Trierweiler offen deren Gegenspieler.
Der Nachrichtenagentur AFP bestätigte sie am Dienstag eine entsprechende Mitteilung, wonach sie dem sozialistischen Partei-Abweichler Olivier Falorni eine ermutigende Twitter-Botschaft geschickt habe. Nur wenige Stunden zuvor hatte dagegen Royal in einem TV-Interview erklärt, Hollande habe ihr schriftlich seine Unterstützung gegeben.
Maulkorb für Trierweiler
Premierminister Jean-Marc Ayrault forderte jetzt die Première Dame offen zu Zurückhaltung und Diskretion auf. Die 47-Jährige sei offensichtlich aus der Rolle gefallen, kommentierte der sozialistische Senator François Rebsamen. «Sie muss lernen, den Platz einzunehmen, der der ihre ist.»
Nach französischen Medienberichten war der Staatschef von der Aktion seiner Lebensgefährtin überrascht worden. Trierweiler soll missfallen haben, dass Hollande seiner Ex ohne ihr Wissen Rückendeckung im Wahlkampf gegeben hatte.
Royal droht am kommenden Sonntag in der zweiten Runde der Wahlen zur Nationalversammlung eine Niederlage, weil sich ein anderes Mitglied der Parti Socialiste (PS) weigert, seine Kandidatur zurückzuziehen. Offiziell unterstützt die PS ihre frühere Präsidentschaftskandidatin Royal, die mit Hollande vier Kinder hat.
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